In Deutschland ist die „Brigade Veggie Grind“ alias Cattle Decapitation bis dato nur eingeschworenen Krachdienern ein Begriff. In den USA hat es das Quartett seit seiner Gründung 1996 über die Jahre zu einer Band gebracht, deren Einfluss auf die neuen und modernen Extrem Metal-Kapellen öffentlich als existent und sogar relevant eingestuft wird.
Lyrisch geht man erneut den „Anti-Mensch“- beziehungsweise „Pro-Tier“-Weg. In Sachen Musik kann aber von Schema F keine Rede sein: Für eine reine Death Metal-Band agiert der Vierer zu grindig, für eine Grindcore-Truppe gestaltet man das Songwriting viel zu progressiv und technisch-komplex. Doch damit nicht genug: Der Einsatz des gutturalen Grunzgesangs (man bewegt sich zuweilen schon fast in „Bree-Sphären“) wurde ausgebaut. Genauso verhält es sich mit anderen Gesangstilen. Und: Wenn gekeift wird, dann hat’s was von den spanischen Sickos Haemorrhage.
Generell halten Cattle Decapitation das Tempo hoch, aber beweisen, dass sie es auch im Slo-Mo-Bereich können. Interessant zudem: Die Herren arbeiten – trotz aller Härte, Komplexität und Wahnsinn – mit viel Melodie, der sich oft fast klarer, klagender Gesang und Atmosphäre anschließen. So zum Beispiel bei ‘Lifestalker’ oder dem letzten Track ‘Kingdom Of Tyrants’, wobei hier die schnellen Parts schon im finster keifenden Black Metal anzusiedeln sind. Man erkennt: Cattle Decapitation haben ein enorm abwechslungsreiches Album komponiert, das natürlich schwere Kost, aber sicherlich alles andere als gewöhnlich ist.
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