Fast unbemerkt schlichen sich Cryonic Temple bisher durch den Untergrund und brachten es dabei zu drei Alben. IMMORTAL präsentiert die Schweden wesentlich druckvoller und glücklicherweise düsterer, was den überwiegend klug arrangierten Melodielinien und vielen clever ausgearbeiteten Gitarrenharmonien zuzuschreiben ist.
Mit Magnus Thurin haben Cryonic Temple ein neues Gesangstalent ins Boot geholt. Er verfügt über eine voluminöse Stimme, die er aber in extrem hohen Sphären besser hätte bändigen sollen. Nach dem geradlinigen ‘Standing Tall’ folgt das progressiv angehauchte, mit etlichen Tempowechseln durchzogene ‘Where Sadness Never Rests’ – zwei klasse Songs zum Einstieg.
Danach wird das Problem der Skandinavier offensichtlich: Sie können diesen bemerkenswerten Standard nicht halten. Es tauchen einige unauffällige Füller wie beispielsweise ‘Beg Me’, ‘Fight To Survive’ oder die lasche Ballade ‘As I Sleep’ auf.
Herausgerissen wird IMMORTAL durch die beiden harten, nahezu in Power Metal-Gefilde tendierenden Headbanger ‘Fear of The Rage’ und ‘Train Of Destruction’. Insgesamt eine amtliche Angelegenheit, der es ein wenig an qualitativer Konstanz fehlt. Potenzial zeigen Cryonic Temple aber allemal – und das nicht zu knapp.
Detlef Dengler
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Januar-Ausgabe des METAL HAMMER.
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