Wenn man sich über den hundertsten Spielertod immer noch freuen kann, dann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ‘Dark Souls’ – genauer gesagt den zweiten Teil. Diese Reihe hat Kritiker wie Fans überrascht. Kein einfaches Gameplay, sondern knallhartes Überleben in einer maroden und gefährlichen Rollenspielwelt.
‘Dark Souls II’ ist entgegen vieler Annahmen ein bisschen einfacher, und bereits nach den ersten paar Minuten hat man wieder Schweißperlen auf der Stirn. Dennoch ist das Spiel mehr als nur eine Level-Erweiterung für den ersten Teil. Die Änderungen liegen nämlich im Detail versteckt. Doch von Anfang an:
Als Spieler bereist man das Land, um ein Heilmittel für die eigene Verfluchung zu finden und nicht mehr als Untoter sein Dasein knechten zu müssen. Hat man den ersten Teil noch „einfach“ als Untoter bestritten, haben die Entwickler eine erste große Änderung vollzogen. Denn nach jedem Tod verliert man ein wenig seiner maximalen Lebensenergie. Erst wenn man seine menschliche Form wieder angenommen hat, kehrt der Lebensbalken zu seiner Ursprungsgröße zurück. Das ist nur einer der Wege der Entwickler, um Spielern die Erkundung aller Möglichkeiten gewährleisten zu können.
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Ein weiterer ist der, von Lagerfeuer zu Lagerfeuer reisen zu können. Von vielen vorab als absolutes „No-go“ verschrien, ergibt diese Funktion auf lange Sicht Sinn, denn immer wieder kommt man in Gegenden, wo eine Tür versperrt ist, man die Fähigkeiten nicht hat oder simpel gesagt zu schwach ist. In den Lagerfeuern, die als Speicherpunkte dienen, kann man auch spezielle Gegenstände verbrennen, die dann für eine bestimmte Zeit oder ein gewisses Gebiet einen Vor- oder auch Nachteil hervorrufen können. Je nachdem, wie der Spieler möchte. Dadurch wird alles noch variabler und vielschichtiger.
Insgesamt gibt es nun noch mehr Hinterhalte, Schleichwege und Ähnliches, um jedem Spieler sein eigenes Erlebnis zu ermöglichen. Auf diese Weise lässt sich viel experimentieren. Grundsätzlich fühlt man sich schnell wieder heimisch, die Kämpfe sind noch immer fordernd, und das Waffen- und Kampfsystem bestehen nach wie vor aus starkem und normalem Schlag, Blocken und Ausweichen. Letzteres ist wichtiger geworden, denn viele Schläge von Feinden sind nicht mehr blockbar, sodass nur noch ein beherztes Wegrollen das digitale Leben retten kann.
Bei der Auswahl der Charakterklasse hat sich ebenfalls nicht viel geändert. Noch immer wählt man seine Klasse, die sich in der Art der Waffe und den mitgenommenen Gegenständen unterscheidet. Um im ausgebauten Koop-Spiel mit den richtigen Mitspielern gepaart zu werden, kann man nun zu verschiedenen Gottheiten beten. Spieler mit gleicher Gottheit werden eher gematcht als andere. Natürlich besteht immer noch die Gefahr einer Invasion durch einen fremden Spieler. Die Entwickler haben sehr viel Wert darauf gelegt, Single- und Multiplayer noch mehr zu verschmelzen.
Zu guter Letzt lässt sich sagen, dass ‘Dark Souls 2’ Fans keinesfalls enttäuschen dürfte, Einsteigern aber dank der seltenen Speicherpunkte und dem ständigen Respawnen der Feinde, zumindest am Anfang, den letzten Nerv rauben dürften. Aber das ist bekanntlich ein Feature dieses kompromisslosen Rollenspiels.
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