An Rammstein kommt sowieso niemand vorbei, Megaherz wandern aktuell in eher anderen Gefilden, und die restlichen Genre-Mitstreiter sind eigentlich kaum der Rede wert. Eisbrecher könnten sich also entspannt zurücklehnen und die Zügel ihres NDH-Schlachtrosses etwas schleifen lassen.
SCHOCK beweist allerdings erstaunlicherweise das komplette Gegenteil: Zwar haben sich Eisbrecher mit dem poppigen Synthie-Tanzflächenfeger ‘Rot wie die Liebe’ und der groovenden Thrash-Riff-Attacke ‘Fehler machen Leute’ ihre Grenzen stilistisch selbst gesetzt – was hingegen zwischen diesen Gegenpolen passiert, geht locker als „Evolution in Reimkultur“ durch. So streiten sich ausgeklügelte Kompositionen wie der swingende Trip-Rock-Ohrwurm ‘1000 Narben’, das kontrastreiche Duett ‘Zwischen uns’ oder der atmosphärische Breitwand-Rocker ‘Schlachtbank’ nicht nur um einen festen Platz in der kommenden Live-Setlist, sondern machen selbst in textlicher Hinsicht einigen Boden gut.
Da durch die Disco-Hommage ‘Nachtfieber’ und mit den Klassik-Einsprengseln bei ‘So oder so’ selbst diverse Überraschungsmomente nicht zu kurz kommen, sollte man für SCHOCK jetzt schon ein luftiges Plätzchen in der eigenen Diskografie reservieren. Ob es sogar für die Poleposition reicht, wird allerdings erst der Hit-Quervergleich auf der Jubiläumstournee offenbaren
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