Mit einem Titel-Track, der einem sakralen Totenmarsch gleicht, leiten Faith No More gewohnt unangepasst Wiederauferstehung und Heimkehr ein. Geschlagene 18 Jahre ist es her, dass eine der federführenden und definierenden Formationen des Begriffs Alternative Rock nach sporadischen Live-Auftritten ein neues Album veröffentlich hat.
SOL INVICTUS, die siebte Platte der Band, korrigiert dieses Dilemma und schließt die zu lange klaffende Diskografielücke mit Bravour. Mal schräg und verschroben, mal angepisst, dann wieder überschwänglich eingängig brausen Faith No More in ihren (clevere Kapriolen schlagenden) Kompositionen durch nahezu sämtliche vorstellbaren Stile und Sujets.
Keyboarder Roddy Bottum setzt endlich wieder mehr als nur atmosphärische Akzente, und über allem thront herrschaftlich Pattons manisch facettenreiche Stimme, die Flüsterton und Sprechgesang, garstiges Gellen und Bellen genauso wie voll tönendes Pathos weiterhin zu ihren abenteuerlichen Ausdrucksmöglichkeiten zählt. Wirkt bei anderen Bands stilistische Mimikry schnell manieriert, ist dies bei Faith No More kein diffuser Kunstgriff, sondern gerät identitätsstiftend zum mächtigen Crossover-Manifest. „Welcome home, my friend“ lauten Pattons gehauchte letzte Worte im finalen ‘From The Dead’. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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