Große Namen sind für Bands entweder Fluch oder Segen. Im Fall von Fozzy ist nicht unbedingt der markant-seltsame Bandname gemeint, sondernder der des Shouters Chris „Jericho“ Irvin. Hauptberuflich hüpft der Mann nämlich knapp bekleidet und schwitzend durch einen Ring und erfreut Pubertierende und deren Väter mit Stunts und Fake-Prügeleien – er ist hauptberuflich US-Wrestler.
Für eine gewisse Grundaufmerksamkeit ist also gesorgt. Fraglich ist, ob das vierte Album der anfänglich eher belächelten Gruppe auch ohne einen solch prominenten Sänger eine Daseinsberechtigung hat. Knappe Antwort: Ja.
CHASING THE GRAIL ist eine Mischung aus Tradition und Moderne – und strotzt im Vergleich mit den vorherigen Alben geradezu vor Eigenständigkeit. Dominierend sind radiotauglichen Songs, in denen Nickelback mit ein wenig Ozzy Osbourne gemischt werden. Bei den Stücken härterer Gangart lugen Pantera, Annihilator und Megadeth vorbei.
Es bleibt zwar noch viel Luft nach oben – aber immerhin die Tendenz stimmt. CHASING THE GRAIL ist allerdings komplett für den amerikanischen Markt gemacht, stellenweise daher ziemlich poppig und für Verfechter unkommerzieller harter Musik ungeeignet.
Saskia Annen
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