Respekt: Mit ihrem dritten Album PROCELLA VADENS machen die Schwarzwälder Black-Metaller Imperium Dekadenz noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorne – und das, ohne ihren Stil in Frage zu stellen oder jetzt auf einmal die große spieltechnische Keule auszupacken. Ihr Metier beherrschen sie perfekt: Sie kombinieren das, was ich mangels einer besseren Formulierung als die spirituelle Essenz von Black Metal bezeichnen würde (denkt jetzt ruhig an Burzum), mit einer hörbaren Vorliebe für die gotischen Seiten des Spektrums (aber denkt jetzt bitte nicht an Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir).
Effektive Beats, oft in ihrem schlichten Beharren auf dem Viervierteltakt an alte Katatonia erinnernd, treffen auf minimalistisch inszenierte, aber extrem verdichtete Gitarrenwände, die sich bereitwillig in weit geschwungene, erhebende Melodiebögen stürzen. Und dazwischen immer wieder diese geschmackvollen akustischen Interludien – mal als Song wie das Klavier-„Intro“ ‘Die Hoffnung stirbt’ oder das an Dead Can Dance erinnernde ‘The Descent Into Hades’, mal als Atempause wie im grandios-epischen Zehnminüter ‘A Million Moons’.
Das ist jetzt nicht die Revolution des zeitgenössischen Schwarzmetalls, aber etwas, das man allen Düster-Fans anstelle des vorherrschenden hohlen Bombasts doch dringend ans Herz legen möchte.
Robert Müller
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Februar-Ausgabe des METAL HAMMER.
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