Rico Rodriguez ist zurück – und das, obwohl er eigentlich gar nicht mehr wollte, hatte er doch in den vorherigen Teilen die Bosse von der „Agency“ erledigt. Aber anscheinend hatten die Bosse noch einen „Oberboss“, der nun den Inselstaat Solís nicht nur mit seinen Söldnertruppen, sondern auch seiner Wettermaschine bedroht. Diese kann Naturgewalten wie Wirbelstürme, Sandstürme oder Unwetterfronten erschaffen. Dadurch sollen die dunklen Machenschaften des Despoten verschleiert werden. Ganz klar, dass Rico das nicht zulassen kann und der Inselbevölkerung hilft, um endlich seinen verdienten Ruhestand genießen zu können.
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Dauer-Action ohne Pause
Doch bis es so weit ist, gibt es erst einmal brachiale Action mit Dauerfeuer und Explosionen. Mit Vollgas und ohne Bremse ins Gesicht. Wo ‘Just Cause 4’ an der Story spart, legt es mit Action und Stunts nach. Dafür wurden Ricos Werkzeuge wie Greifhaken, Gleitanzug und Fallschirm nochmals aufgewertet und das Zusammenspiel verfeinert. Mit etwas Übung düst und gleitet man über die Hügel, Ebenen und an den Küsten der Insel entlang. Diese Ruhephasen zwischen den oft chaotischen Missionen sorgen dafür, dass die imposanten Momente richtig zur Geltung kommen. Vor allem die Hauptmissionen haben einen hohen Spannungsfaktor, wenn man sich im Wingsuit neben einem riesigen Wirbelsturm durch die Luft kämpft oder versucht, bei geringer Sicht in einem Sandsturm die Orientierung zu behalten, fesselt das einen an den Controller.
Die Haupt- und Nebenmissionen könnten sich nicht mehr unterscheiden: Während die Hauptmissionen die Geschichte voranbringen und für Abwechslung sorgen, werden die Nebenmissionen auf längere Sicht sehr eintönig – Botendienste, Schalteraktivierungen, durch Ringe fliegen oder fahren und die Chaos-Soldaten an verschiedene Punkte der Insel bringen, um dort die Gebiete von den gegnerischen Einheiten zu befreien. Vor allem Letzteres hätte viel Potenzial gehabt, würden sich die Armeen wirklich bekämpfen und Gebiete zurückerobern oder verteidigen.
Doch für Taktik ist hier kein Platz – vielmehr steht das Aufrüsten der drei Bestandteile (Ballons, Schubdüsen und Seilzug) des Enterhakens im Vordergrund – diese bekommt man nach Erledigen der genannten Nebenmissionen. Das wird zwar charmant durch Zwischensequenzen integriert, doch benötigt man für die Hauptmissionen kaum Upgrades, sodass das Erfüllen der Nebenmissionen rein optional ist, sofern man keine Lust darauf hat, die optimale Zerstörungsorgie zu erzeugen. Aber genau darum geht es in ‘Just Cause 4’: die Insel wie auch in den Vorgängern als einen riesigen Spielplatz mit Explosionen, Unwetter und Baller-Action zu sehen.
Schade, dass dann weitere Spielzeuge und Fähigkeiten aus den Vorgängern wie etwa das Dual Wielding (Ballern mit zwei Waffen) oder der Raketenanzug wieder entfernt beziehungsweise in den DLC verfrachtet wurden. Insgesamt weiß auch die Insel Solís mit ihrem Aussehen zu überzeugen. Allerdings sind die Physikspielereien und imposanten Explosionen sehr Hardware-hungrig, sodass man schon einen guten Rechner zu Hause benötigt. Auf den Konsolen merkt man den Ressourcen-Hunger noch mal deutlicher. Somit gibt es immer wieder kleinere Ruckler, Kantenflimmern und längere Ladezeiten.
Wer davon unbeeindruckt bleibt, bekommt auch dieses Mal wieder ein rasantes Action-Feuerwerk mit vielen Möglichkeiten zum Austoben und Experimentieren.
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