Nachdem ich anlässlich meiner Troll-Rezension im letzten Heft schon in einem Anflug geistiger Umnachtung peinlicherweise Troll-Chef Nagash bei diesem neuen Black Metal-Projekt verorten wollte, sei hiermit klargestellt: Nicht er, sondern sein Kollege aus Dimmu Borgir-Zeiten, Sänger Shagrath, stellt sich hier an die Seite des ehemaligen Gorgoroth-Bassers King Ov Hell.
Beide haben zurzeit nicht wirklich viel zu tun: Dimmu Borgir lavieren mühselig in Richtung eines IN SORTE DIABOLI-Nachfolgers, und Kings „Wir sind Gorgoroth anstelle von Gorgoroth“-Nummer mit God Seed hat sich nach dem Ausstieg von Sänger Gaahl auch erledigt. Frustbewältigung oder Beschäftigungstherapie, das sei einmal dahingestellt – Tatsache ist, dass THE UNDERWORLD REGIME so ziemlich genauso klingt, wie man es bei der Zusammenstellung der Zutaten erwarten durfte: Typischer Spät-Neunziger-Black-Metal, ohne Keyboard-Geklimper, aber doch eher melodisch orientiert – was unweigerlich die Frage nach großen Songs aufwirft.
In der Beziehung gibt es Ansätze (‘Post Modernist Satanist’ etwa ist alles andere als postmodern, sondern charmant stumpf vibrierend, ‘Ghosting’ auf dissonante Art majestätisch), aber auch Ausfälle wie das ideenlos klöppelnde ‘Devil’s Harlot’. Klarer Fall von „Na ja“ – kein schlechtes Album, aber auch keines, auf das die Welt gewartet hat.
Robert Müller
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der März-Ausgabe des METAL HAMMER.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Gorgoroth :: INSTINCTUS BESTIALIS
Dimmu Borgir :: Abrahadabra
Gorgoroth TRUE NORWEGIAN BLACK METAL – LIVE IN GRIEGHALLEN Review
ÄHNLICHE ARTIKEL
Nicolas Cage mag Black Metal
Nicolas Cage ist eine coole Sau. Punkt. Doch jetzt setzt der Hollywood-Star noch einen drauf.
Galerie: Inferno Metal Festival Norway 2022
Vom 15.04.-17.04.2022 fand endlich wieder das Inferno Festival in Norwegens Hauptstadt Oslo statt. Einen kompletten Live-Bericht findet ihr in der kommenden METAL HAMMER-Juniausgabe.
Metal und Videospiele: Warum ist das ein so guter Mix?
Videospiele und Metal teilen viele Gemeinsamkeiten und bedienen sich oft ähnlicher Thematiken. Vielleicht passt beides gerade deshalb so gut zusammen.