Bei Celtic Punk kann man nicht viel verkehrt machen? Denkste! Klar ist das feierbar-fidele Gefiedel zunächst mal Geschmacks- und Stimmungssache. Doch selbst – oder vor allem – mit einem Kleeblatt im Herzen und Guinness in der Kehle müssen sich einem bei FROM WASTELAND TO WONDERLAND selbst die knorrigsten Fußnägel hochrollen. Paddy And The Rats bringen es fertig, das feuchtfröhliche Genre fast komplett trockenzulegen. Eine poppig-fluffige Produktion raubt den Songs jede Kante, Härte und Seele. ‘Wasteland’ klingt mit seinen totproduzierten Ohohoh-Gesängen im Refrain kaum süffiger als Johannes Oerding (den man als METAL HAMMER-Leser nicht kennen muss). Nicht besser wird es bei ‘Northern Lights’ mit generischen Klatsch-Samples, Vocoder-Stimme und dümmlichen Modern Metal-Stakkatogitarren.
🛒 FROM WASTELAND TO WONDERLAND bei AmazonUm so mehr tut es weh, wenn wie in ‘After The Rain’ tatsächlich mal nettes Folk-Flair hervorlinst, um dann doch nur wieder vor die Wand gefahren zu werden. Aber der Tiefpunkt ist noch nicht erreicht: die Pop-Rock-Nummern ‘Party Like A Pirate’ und ‘Everybody Get Up’ kommen nicht mit dem Augenzwinkern und metallischen Feierfaktor von Alestorm daher, sondern mit drögem Großraumdisco-Flair à la Vengaboys (die man auch als METAL HAMMER-Leser kennen kann). Am lustigsten ist noch der Freud’sche Verschreiber im Promotext, wo ‘Ship Will Sale’ (statt ‘… Sail’) andeutet, wo die abstoßend-anbiedernde Reise hingeht. Vor diesen Piraten ist zu warnen!
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