Mit ihrem letzten Album THE SUFFERER & THE WITNESS (2006) bombardierten (wenn man das bei der linken Ausrichtung der Musiker überhaupt so sagen darf) Rise Against erfolgreich unsere Hit-Rezeptoren – die Single ‘Ready To Fall’ war einer der größten Singalongs, die der Mix aus melodischem Hardcore und energetischem Punk in letzter Zeit hervorgebracht hat.
Die Folge: Das amerikanische Quartett enterte die heimischen Top Ten und und durfte als Support von My Chemical Romance oder Billy Talent die großen Arenen rocken – Durchbruch geschafft. Es gab für die Musiker also keinerlei Grund, an der stilistischen Ausrichtung irgendwas zu ändern. Da auch der Produzent und das Studio dasselbe wie beim Vorgänger sind, klingt APPEAL TO REASON wie der kleine Bruder von THE SUFFERER & THE WITNESS – „klein“ deshalb, weil sich Rise Against eine Spur weniger knackig präsentieren. Zwar finden sich mit ‘Long Forgotten Sons’, ‘From Heads Unworthy’, ‘Savior’ oder ‘Entertainment’ wieder mehrstimmige Energie-Perlen (Bad Religion, jemand?), aber es existieren eben auch Momente, in denen Rise Against den Griff um unsere Eier lösen.
Das ändert natürlich nichts daran, dass man a) als Anhänger mit dieser Veröffentlichung gar nichts falsch machen kann und b) Sänger Tim McIlrath noch immer eine der reißerischsten Kehlen der Szene auffährt. Wenn es das Ziel war, mit dem neuen Album den erreichten Status zu zementieren, haben Rise Against alles richtig gemacht. Überraschungen sollte man nicht erwarten.
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