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Shining BLACKJAZZ Review

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Wer beim Händler beherzt zugegriffen hat und Kvarforths Borderline-Orchester erwartet, bekommt es hier mit einem anderen Extrem zu tun. Vielleicht sogar mit einem, dem er nicht gewachsen ist, denn die Norweger gleichen Namens hinterlassen reihenweise ausgerenkte Kiefer.

Band-Chef Jørgen Munkeby hat die vor zehn Jahren als experimentelle Jazz-Combo gegründeten Shining konsequent ins Ungewisse geführt – mit dem Ergebnis, dass ihr fünftes Album nach der ultrabrutalen Kulmination von 40 Jahren Musikgeschichte klingt. Dabei beginnt BLACKJAZZ mit ‘The Madness And The Damage Done (Pt. 1)’ noch als wohliger Rückgriff, wie eine Hommage an Foetus alias Jim Thirlwell zu Zeiten von HOLE und NAIL.

Dann kippt die Chose in unberechenbaren Aberwitz um, von dem man, einmal angefixt, nicht mehr lassen kann. Düster ist das, anstrengend, und genial – so, als würden Meshuggah handgemachten Gabber spielen. Auf ‘Healter Skelter’ packen Shining Furcht einflößende Jazz-Skills aus, und auf ‘Blackjazz Deathtrance’ paaren sie Doom mit Drum’n’Bass, um einen elf Minuten lang von einem Höllenpfuhl zum nächsten zu schleifen.

Episch dann der Rausschmeißer, das zerquälte King Crimson-Cover ‘21st Century Schizoid Man’ mit Enslaveds Grutle Kjellson, und wer bis zu diesem Song noch steht, den legt’s jetzt nieder, garantiert. Shining offerieren mit BLACKJAZZ Tanzmusik für eine Zukunft, in der wir alle aussehen wie Edward Munchs ‘Der Schrei’ und wie Flummis durch die Gegend dotzen – also große Kunst.

Melanie Aschenbrenner

Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Februar-Ausgabe des METAL HAMMER.


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