Schon der erste Song, ‘World Music With Black Edges’, hat wieder alles, was nur Solefald zum Erfolg bringen können: aufbauend auf dem Selbstplagiat (oder nennen wir es besser: dem Recycling von Motiven), keinen Facepalm auslassend (Eurotechno, schwüle Congas), von einem Nonsens-Break ins nächste stolpernd… Und dennoch funktioniert die Chose, funktioniert dieses ganze Album, das das postmodern artikulierte Pop-Musik-Verständnis des Vorgängers NORRØN LIVSKUNST noch weiter auf die Spitze treibt.
WORLD MUSIC: KOSMOPOLIS SUD wirkt wieder mehr als die vorangegangene KOSMOPOLIS NORD-EP wie ein Kaleidoskop, das zufällige Momentaufnahmen des modernen Lebensgefühls an die Wand wirft; als Nummernrevue, die oberflächlich gar nicht so anders als etwa J.B.O. zu funktionieren scheint – bis man sich zu fragen beginnt, warum man sich gerade auf die Schenkel geklopft hat und wohin jetzt eben der perfide Bombast die Emotionen treibt. Die Norweger bleiben einmalig,wenngleich NORRØN LIVSKUNST in seiner noch alles verschlingenderen Gestik für mich das Maß ihrer Dinge bleibt.
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