Als The Darkness 2003 mit PERMISSION TO LAND debütierten, waren die Briten Überraschungs- und Verkaufssensation der Stunde. Schrill, sowohl in Justin Hawkins’ eigenwilligem Gesangsstil als auch im Spandex-Stilbewusstsein, waren ihre (auch) selbstironischen glamourösen Siebziger- und Classic Rock-Reminiszenzen noch lange vor Steel Panther der bonbon-bunte Gegenentwurf für ansonsten eher glanzlose Zeiten.
Mit dem noch bombastischeren Nachfolger ONE WAY TICKET TO HELL… AND BACK (2005) zeichnete sich jedoch proportional zum exorbitantem Kokskonsum der Absturz aus megalomanischen Sphären ab – die Band zerbrach ein Jahr später am Terminkalenderkonflikt mit Sänger Justins Entzugs-Auszeiten. Nachdem weder Hawkins’ Soloversuche (Hot Legs) noch das Bandprojekt Stone Gods der verbliebenen Mitglieder fruchteten, war ein Comeback unvermeidlich. Und: The Darkness machen immer noch Spaß. Irgendwo zwischen dem kompakten Erstling und der Opulenz des Zweitwerks liefert das von Bob Ezrin gemixte HOT CAKES dampfenden Siebziger-Stadion-Rock mit leckerem Zuckerguss.
Der Queen-Kniefall in den Gesangsarrangements und die Gitarrenarbeit von Bruder Dan Hawkins bleiben omnipräsent, und man konzentriert sich auch lyrisch ungeniert aufs Eine-gute-Zeit-Haben (‘Nothing’s Gonna Stop Us’, ‘Everybody Have A Good Time’), während der exzellente Schmachtfetzen ‘Living Every Day Blind’ in Hermelin gehüllte, große Feuerzeugballadenkunst ist. Dazu lässt das aufgedrehte Radiohead-Cover ‘Street Spirit’ (vom 1995er Album THE BENDS) progressiven Brit Pop-Intellekt galoppierend mit Van Halen, Judas Priest und Maiden kopulieren. HOT CAKES fehlt vielleicht etwas von der früheren extremen Exaltiertheit, setzt sich dabei aber immer noch wohltuend eigenwillig vom regierenden Rock-Mittelmaß ab.
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