Natürlich hört man, wo der Mann ansonsten seine goldenen Brötchen verdient: Mit seiner Soloband bietet Mark Tremonti die gleiche fette Gitarre und hymnischen Refrains wie bei seinen Stammbands Alter Bridge und Creed. Doch auf ALL I WAS geht der 38-Jährige wesentlich metallischer zu Werke und lässt so seine Liebe zum harten Stoff erstrahlen. Pantera, Metallica, Slayer, Mercyful Fate – mancher mag das angesichts der Vorgeschichte kaum glauben, aber hier kann man es hören. Die zweite Besonderheit dieser Band: Tremonti singt selbst, und das richtig gut. Dabei hört man seine Art der Melodieführung sehr deutlich. Die Songs hingegen schlagen bei aller Verwandtschaft in eine andere Kerbe: ‘Wish You Well’ etwa könnte auch eine Metallica-Nummer sein, einschließlich Thrash-Geschrubbe und Doublebass. Auch in anderen Stücken, ‘Brains’ zum Beispiel, treffen sich Hoppereiter-Riffs mit Post-Grunge-Chören, alles immer schön dick serviert. Aber nicht falsch verstehen: Bei ALL I WAS handelt es sich nicht um ein Metal-Album im Sinne von Maiden, Achtziger oder Bay Area. Vielmehr hat Mark Tremonti seinen Kompositionen schlicht eine stählerne Infusion verpasst. Das hört man schon deutlich im Opener ‘Leave It Alone’ oder dem folgenden ‘So You’re Afraid’, das mit Brett-Riff startet, in der Strophe runtergeht und im Refrain ganz klar nach Alter Creed gehört. Das Beste aus diesen Welten also, und ein gefundenes Fressen für diejenigen seiner Anhänger, die es bisschen heftiger brauchen. Guter Stoff, den Mark Tremonti da abgeliefert hat.
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