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Varg Das Ende aller Lügen

Pagan Metal, Napalm/Universal (10 Songs / VÖ: erschienen)

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Wer mit dem Varg-Pathos bisher etwas anfangen konnte, hat möglicherweise leider nicht alle Zacken in der Krone. Wie kaum eine andere Band im Pagan Metal definieren sich Varg durch Einstellung, Gehabe und Getue.

Die Musik ist dabei fast nebensächlich, wahrscheinlich deshalb dermaßen nach Strickmuster 08/15 angefertigt und dreist zusammengeklaut. ‘Achtung’ wollte wohl mal eine Band-Hymne werden, verunfallte an der Kreuzung Massengeschmacksgasse/Mitgrölallee aber böse – übrig blieb nur ein schwer entstellter Rammstein-Klon. Was hören die jungen Leute denn noch gerne? Ach ja, Callejon und Sachen mit Revolution und so, das muss auch aufs Album! Zackbumm, ‘Revolution’, tolle nichtsotolle Metalcore-B-Seite. Witzigerweise versagen die Franken ausgerechnet in ihrem ureigenen Genre am heftigsten: Der pagane Marsch ‘Streyfzug’ und das Met-Gemetzel ‘Einherjer’ sind an lächerlicher Klischeehaftigkeit kaum zu überbieten, obwohl sich die Black-Hymne ‘Dunkelheit’ und der Gothic-Kinderreim ‘Totentanz’ sowie die Onkelz-Ballade ‘Ascheregen’ redlich darum bemühen.

Das Schlimmste: Die Songs sind dabei so schleimig-gefällig, dass man sie gar nicht so furchtbar finden kann, wie man gerne möchte. Es ist mehr als die Summe seiner Teile, die DAS ENDE ALLER LÜGEN so unausstehlich macht. Plumpe Hymnen gegen pauschale Lügenpolitiker sind, wie auch immer sie „eigentlich“ gemeint seien, in Zeiten von Pegida außerdem nur mit ganz viel Kotzreiz zu ertragen.


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