
Ihr 2007er-Album SWORN TO THE DARK war für meinen Geschmack ein wenig überhypt, jetzt sehe ich mich selbst gezwungen, diesen Hype neu anzufachen. Aber Watains viertes Album LAWLESS DARKNESS ist nun mal vielleicht das Beste, was dem Black Metal passieren konnte. Die Band steht weiter klar in der Tradition des typisch schwedischen, also tendenziell Melodien nicht abgeneigten Black Metal-Sounds.
Doch während alle Protagonisten der ersten Stunde, von Marduk bis Dark Funeral, in langen Jahren (verständlicherweise) Experimente und Komplexität draufgesattelt haben, gehen Watain mit diesem Album genau in die andere Richtung: Das hier ist die Essenz geradlinigen modernen Black Metals – treibend, beschwörend, zwingend. Und in seiner Schlichtheit wirklich ergreifend: Wenn die Band nach gut der Hälfte von ‘Malfeitor’ das Tempo radikal raus- und eine simple Gitarrenmelodie übernimmt, kommt die Gänsehaut, gnadenlos.
LAWLESS DARKNESS ist monumental, auch was die Länge betrifft, und das Kalkül geht auf. Erst hämmern sie uns in Unterwerfungshaltung, liebkosen uns mit süßen Melodiebögen, peitschen uns mit Mittbrüll-Refrains in Ekstase, und dann packen sie die ganz großen Geräte aus: Neun Minuten thrashiges Headbangen zu ‘Wolves Curse’ markieren die Halbzeit, über 14 Minuten ‘Waters Of Ain’ das auch in dieser Länge zwingende, dramaturgisch perfekte Finale. Was für ein Song, was für ein Album!
Robert Müller
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Juli-Ausgabe des METAL HAMMER.
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