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Sodom: Wertschau

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Sie wollten härter als Venom und schneller als Metallica sein: Am 28.10.2022 veröffentlichen Sodom mit 40 YEARS AT WAR – THE GREATEST HELL OF SODOM handverlesene Neuaufnahmen ihres unbekannteren Materials, eingespielt im aktuellen Line-up.

Die komplette Wertschau ausgewählter Sodom-Alben findet ihr in der METAL HAMMER-Novemberausgabe 2022, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

Goldwert

PERSECUTION MANIA (1987)

Die teuflischen Lobhudeleien ad acta gelegt, schlagen Sodom auf PERSECUTION MANIA gleich mehrere neue Wege ein. Statt Destructor sorgt nun Frank Blackfire für die drückenden Gitarreninfernos; die Band selbst bekommt mit dem „Knarrenheinz“ ein eigenes Maskottchen. Und auch der amateurhaften Produktion sagen Sodom Lebewohl: Kein Proberaum-Sound mehr, sondern Star-Produzent Harris Johns dreht an den Reglern. Vom kaltherzigen Opener ‘Nuclear Winter’ über das rüpelhafte Motörhead-Cover ‘Iron Fist’ bis hin zum stürmischen ‘Electrocution’ machen Sodom spieltechnisch wie lyrisch einen gewaltigen Schritt nach vorne. Die in dem Antikriegs-Song ‘Bombenhagel’ als Gitarrensolo eingespielte deutsche Nationalhymne gilt als Antwort auf Jimi Hendrix’ Woodstock-Interpretation von ‘The Star-Spangled Banner’. PERSECUTION MANIA lässt Sodom schnurstracks in Richtung Speerspitze des deutschen Thrash Metal marschieren.

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Lobenswert

M-16 (2001)

Nach der radikalen Neu­besetzung mit Konrad „Bobby“ Schottkowski an den Drums und Bernd „Bernemann“ Kost an der Gitarre, dem soliden Comeback-Album ‘TIL DEATH DO US UNITE (1997) und dem noch besseren CODE RED (1999) wagen Sodom den stilistischen Rückgriff auf ihre Hochzeit. M-16 widmet sich vollständig der Vietnamthematik, legt mit ‘Among The Weirdcong’, ‘Napalm In The Morning’ und ‘Marines’ denkwürdige Kult-Songs hin. Zwischen brachialer Härte, melodieaffinen Momenten und spitzfindigem Songwriting machen Sodom einen unverhofft großen Qualitätssprung und schrauben die Hit-Dichte inhaltlich wie musikalisch ein gehöriges Maß nach oben. Trotzdem ist M-16 genauso ungestüm wie das Frühwerk und dürfte die wohl beste Scheibe der Bobby/Bernemann-Ära sein.

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Erwähnenswert

GET WHAT YOU DESERVE (1994)

Mit GET WHAT YOU DESERVE geht es für Sodom ein Stück weit zurück zu den Anfängen: Brutaler, ehrlicher Keif-Thrash Metal trifft auf einen kleinen Hauch von Hardcore. Die Ruppigkeit wird stringent in allerhöchstens Dreiminüter gebündelt – keine Schnörkel, kein Schnickschnack. Leider geht die teilweise etablierte Formel nicht ganz auf. Songs wie ‘Get What You Deserve’, die mit Walgesängen unterlegte Herman Melville-Hommage ‘Tribute To Moby Dick’ und vor allem die augenzwinkernde Gummi­puppenhymne ‘Die stumme Ursel’ stoßen bei Fans der ersten Stunde zwar auf Wohlwollen, doch in seiner Gänze reicht GET WHAT YOU DESERVE nicht an die Klasse der vorherigen Sodom-Scheiben heran. Nicht gedoppelte Gitarrenspuren lassen das Ergebnis deutlich dünner klingen als die kultigen Vorgänger. Immerhin gelingt es Neuzugang Atomic Steif, die klaffende Lücke an den Drums, die Chris Witchhunter hinterlassen hat, gebührend auszufüllen.

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Beklagenswert

THE FINAL SIGN OF EVIL (2007)

Neuaufnahmen sind immer ein leidiges Thema – und THE FINAL SIGN OF EVIL ein ganz besonderes. Nachdem Tom Angelripper kurzerhand die Sodom-Besetzung der legendären, weil lärmend-amateurhaften EP IN THE SIGN OF EVIL zusammengetrommelt hatte, spielte die Combo in dieser Besetzung die fünf Titel ihres Erstlings neu ein. Hinzu kommen sieben neue (alte), unveröffentlichte Songs aus der Frühphase. Kultklassiker wie ‘Outbreak Of Evil’ oder ‘Blasphemer’ bleiben jedoch weit hinter ihren einflussreichen Urversionen zurück; Grave Violator und besonders Chris Witchhunter – Letzterer inzwischen von seiner schweren Alkoholsucht gezeichnet – schwächeln nach all den Jahren merklich. Der Charme jugendlicher Unerfahrenheit geht THE FINAL SIGN OF EVIL ab. Manchmal ist der unfertig eingefangene Zeitgeist eben einfach besser als eine auf Krampf zusammengeschusterte Neuaufnahme.

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