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Armored Saint: Wertschau

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Goldwert

SYMBOL OF SALVATION (1991)

„Die vielleicht wichtigste Scheibe unserer Karriere.“ Mit diesem Urteil ist John Bush nicht alleine. Auf SYMBOL OF SALVATION kommt all das zur Blüte, was sich in den Vorjahren und im Verlauf von drei Alben angedeutet hatte. Das Werk steht unter dem Einfluss des Tods von Gitarrist Dave Prichard, bei dem 1989 während der Demoaufnahmen Leukämie diagnostiziert wird und der ein Jahr später verstirbt (im Song ‘Tainted Past’ ist noch sein Solospiel zu hören). Anstatt alles hinzuschmeißen, raufen sich Armored Saint wieder mit Phil Sandoval zusammen und spielen ihre variantenreichste wie musikalisch hochwertigste Scheibe ein.

Die Lieder (unter denen sich mit dem Opener ‘Reign Of Fire’ und ‘Last Train’ zwei Band-Klassiker befinden, die bei keinem Armored Saint-Konzert fehlen sollten) wirken erdig, griffig, gleichzeitig beschwingt und bieten somit das perfekte Fundament, auf dem Bush die bislang beste Leistung seiner Karriere offenbart. Das ist gesanglich absolute Topklasse – was auch Anthrax nicht entgeht, die den Frontmann, der allmählich den Glauben an seine Stamm-Band verliert, erfolgreich abwerben. Dass sich Armored Saint nach ihrem qualitativ hochwertigsten Werk unter der Leitung von Produzent Dave Jerden (unter anderem Alice In Chains) erst einmal auflösen, passt perfekt zu den vielen Aufs und Abs in der Geschichte dieser Band.

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Liebenswert

WIN HANDS DOWN (2015)

Nachdem Armored Saint unter ihrer loyalen Anhängerschaft mit dem stilistisch vielseitigen und betont zeitgemäßen Vorgänger LA RAZA (2010) für leichte Verunsicherung sorgten, gibt es jetzt metallisch-progressive Streicheleinheiten, die selbst Teile der Die-Hards versöhnen. WIN HANDS DOWN zählt unter den Fans zu den beliebtesten Veröffentlichungen dieser Band seit dem Comeback – und das absolut zu Recht. Im Grunde stellt das Material eine fast ideale Schnittmenge aus der freigeistigen Ausrichtung von SYMBOL OF SALVATION (der Opener und Titel-Song, ‘In An Instant’), dem Wunsch nach moderner Entwicklung (‘Mess’, ‘Muscle Memory’) und den ureigenen Metal-Stärken (‘That Was Then, Way Back Then’, ‘With A Head Full Of Steam’) dar. Mit ‘Dive’ dokumentieren die Kalifornier zudem, dass sie die Akustikscheiben von Alice In Chains gut kennen (und schätzen). WIN HANDS DOWN ist eine absolut runde Sache (selbst als MP3) und spiegelt die Band prächtig in all ihren verschiedenen Facetten wider.

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Erwähnenswert

MARCH OF THE SAINT (1984)

Nach der Drei-Track-EP aus dem Jahr 1983 muss man sich doch verwundert die Augen reiben: Armored Saint tauschen einen Teil ihrer ruppigen Underground-Attitüde gegen einen eher charmanten Ansatz und flirten stellenweise sogar mit dem Mainstream. Das liegt vor allem an der vergleichsweise soften Produktion aus den Händen von Michael James Jackson, der zuvor an den beiden Kiss-Alben CREATURES OF THE NIGHT (1982) und LICK IT UP (1983) mitgewirkt hat. Die Rechnung des Managements geht aber sowohl kommerziell als auch musikalisch nicht auf.

Zwar schafft es die Single ‘Can U Deliver’ in die Rotation auf MTV (und der Titel-Song sowie ‘Mad House’ bis heute in die Setlist der Truppe), ansonsten wirkt das Material jedoch gefangen in dem Eigenanspruch eines wilden Erstlings und der dazu nicht passenden klanglichen Verpackung. MARCH OF THE SAINT taugt daher nicht wirklich als erste Visitenkarte, wenngleich John Bush schon hier eindrucksvoll seine Vielseitigkeit und Wucht dokumentiert. Nicht umsonst strecken sogar Metallica ihre Fühler nach ihm aus. Laut Joey Vera gingen für die Produktion des Debüts mehr als 300.000 US-Dollar drauf – Geld, das man seiner Meinung nach viel besser in Tourneeaktivitäten in Europa gesteckt hätte, wo Armored Saint von Beginn an eine loyale Fan-Basis haben.

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Beklagenswert

REVELATION (2000)

Neun Jahre später, gleiches Line-up wie auf SYMBOL OF SALVATION – aber ein komplett anderes Ergebnis. Das Comeback-Album wird von dicken Grooves (und einigen Grunge-Vibes) bestimmt, unter denen jedoch die prächtige Variabilität der beteiligten Musiker nur ungenügend zur Geltung kommt. Lieder wie ‘Tension’, ‘Damaged’ oder ‘Deep Rooted Anger’ wirken nicht schlüssig zu Ende komponiert (wie oft kann man das bei dieser Band behaupten?!), andere rechtfertigen aufgrund der Ideenarmut die Spielzeiten zwischen fünf und sieben Minuten nicht. Das Material wirkt hektisch und überhastet zusammengestückelt, als ob Bush die damals vorübergehende Anthrax-Pause spontan nutzen wollte. Viele Füller statt Knüller. Die Hoffnungen auf die Rückkehr von Armored Saint in klassischer Besetzung waren groß, wurden im gleichen Atemzug aber auch in derselben Dimension enttäuscht – und das hatte Konsequenzen. Bis zur nächsten Platte zogen zehn Jahre ins Land (und damit mehr als zwischen SYMBOL OF SALVATION und REVELATION).

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