Anfall UND DAS WASSER STEIGT Review

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Spricht man von deutschem Punk, führt an Anfall kein Weg vorbei. 1989 gegründet, gehören sie heute zu den letzten Originalen, die sich den Geist von früher erhalten haben und schön roh, doch auch mit einem gewissen Niveau die Welt der einfachen Akkorde hochleben lassen.

Zehn Songs lang bringt UND DAS WASSER STEIGT alles, was wir von (Deutsch) Punk erwarten: direkte Songs, hintergründige Texte, dreckig versoffenen Gesang und kleine Soli, die den Brückenschlag zum Schweinerock bringen. Und genau an dieser Stelle sind Anfall auch für Metaller interessant. Wer Bands wie Gluecifer, Smoke Blow oder The Zico Chain mag, sollte ruhig auch mal UND DAS WASSER STEIGT antesten. Natürlich sind die deutschen Texte nicht jedermanns Sache, doch die Songs bringen ein gehöriges Pfund Fleisch auf die Waage.

‘Irgendwas vermiss ich’ ist eine Ohrwurm-Hymne par excellence und Tracks wie ‘Würmer’ machen einfach Spaß. Progressive Filigran-Arbeit sollte zwar niemand erwarten, doch das erwartet im Punk Rock auch niemand. In Zeiten, in denen Punk schon seit Jahren mehr zur Klamotten-Mode, als zur Lebenseinstellung geworden ist, alte Helden auf der Strecke geblieben sind oder assimiliert wurden, tut eine Band wie Anfall sogar richtig gut.

Tobias Gerber


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