In den vergangenen vier Jahren brachten sich Forlorn auf zwei EPs und bei Konzerten mit Death Angel, Bury Your Dead oder Raging Speedhorn ins Gespräch. Auf ihrem ersten Langeisen beackern sie mit Rhythmushämmern beharrlich wunde Stellen. Parallel verabschiedet James Shaw büschelweise Lungenhärchen und lässt sie von Riff-Äxten zerhacken. Klar: Das können andere auch, und das riecht nach Obituary.
Aber: Nicht jede (Debüt-)Band verfügt über das Potential, Death, Thrash und Core-Spielarten dynamisch, effektiv und authentisch rotzig zu verbinden. In den größten THE ROTTING-Momenten – wenn sie beispielsweise von Dreschflegelei in dreckigen Eyehategod-Sludge umschwenken oder schräge Slayer-Soli wichsen – gehören Forlorn zu dieser raren Spezies.
Wie das Gähn-Instrumental ‘Victims Of Revenge’ und der krampfhaft gestreckte, jämmerlich verreckende Pseudo-Paranoia-Siebenminüter ‘Crimson Star’ zeigen, steht und fällt Forlorns Anziehungskraft allerdings mit Shaws intensiver Präsenz. Mit mehr kompositorischer Routine könnten die jungen Wilden bald deutlich mehr als einen Kurzzeit-Schmerztöter aus Birminghams Boden wuchten.
Dominik Winter
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der August-Ausgabe des METAL HAMMER.
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