Bislang haben es die polnischen Hate trotz regelmäßiger Veröffentlichungen nie so richtig aus den Schatten ihrer ungleich bekannteren Landsleute geschafft. Bei neun kompletten Alben und einer Live-Scheibe in der Historie kann man Bandchef Adam „The First Sinner“ Buszko jedoch sicher auch keine Faulheit vorwerfen. Obwohl die Band seit 1991 besteht, kam sie nie über eine gewisse Underground-Bekanntheit hinaus, was wohl in erste Linie daran liegt, dass ihr einfach das gewisse Etwas fehlt.
Klar, früher wollten alle polnischen Death Metal-Bands wie Vader klingen, bis eben Behemoth und Decapitated zeigten, dass man auch im Metal-Polen der zweiten Generation eigene Wege beschreiten kann. Heute wollen Hate gerne wie Behemoth sein, hinken aber einen Schritt hinterher. Das hat Vor- und Nachteile: Die Band-Fotos sehen aus, als wären sie vor einigen Jahren bei Nergal und Konsorten in der Outtake-Schublade vergessen worden. Auf der anderen Seite aber ballern Hate ihren Death Metal trotz gewisser Anleihen bei den Vorbildern (‘Valley Of Darkness’) deutlich straighter, aber dennoch erhaben und bisweilen gar opulent heraus.Also eigentlich cool für Leute, denen Behemoth mittlerweile zu viel Kunst und zu wenig Death Metal sind.
Ob das am Ende reicht, wird sich im April zeigen, denn dann geht es mit Six Feet Under, Marduk und Vader auf Tour – im Vorprogramm der Knüppelaltmeister können sich Hate dann entsprechend beweisen. Es bleibt also noch etwas Zeit, sich mit CRUSADE:ZERO anzufreunden. Denn technisch ist die Darbietung der mittlerweile von Schlagzeuger Paweł „Pavulon“ Jaroszewicz (der unter anderem schon bei Vader spielte und für Lamb Of God einen Gastauftritt bei ‘Redneck’ absolvierte) verstärkten Warschauer, wie es sich für polnischen Death Metal gehört, über alle Zweifel erhaben. Die interessierte Klientel darf also gerne auf fünf Punkte aufrunden.
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