Zu diesem Zeitpunkt und auf den ersten Blick erscheint jede Veröffentlichung, die mit dem unsterblichen Namen Ronnie James Dio verknüpft ist, wie ein im Fahrwasser der Tragödie emporragender Bedienkelch, aus dem die Leichenschänder noch die letzten Euros klauben. Doch diese Veröffentlichung ist anders. Klar, sie erscheint posthum, konzentriert sich aber eher auf die Band Heaven & Hell, der ja der kleine Mann mit der größten Stimme vorstand. Dieser auf Plastik verewigte Auftritt auf dem Wacken Open Air am 30. Juli 2009 war der letzte Auftritt von Heaven & Hell mit Ronnie James Dio, der filmisch festgehalten wurde.
Das knapp 90-minütige Konzert bildet das Kernstück dieser DVD und zeigt die Band bei bestem Sound und mit einem überragenden Dio. An der Setlist gibt es nichts auszusetzen. Und auch die eher starre Bühnenperformance von Iommi, Butler und Dio kann den Bann nicht brechen. Als Extras gibt es vier je viertelstündige und durchaus interessante Interviews zum Werdegang von Heaven & Hell mit allen Band-Mitglieder. Die verbliebenen drei lassen sich je eine kurze Hommage an die verstorbene Sangesikone nicht nehmen. Auch nett: Im Hauptmenü sowie in den Untermenüs spielt die Band zur Untermalung.
Außerdem kann man zwischen den gängigen Sound-Varianten wählen (Digital Stereo, 5.1. oder DTS Surround), und sogar sieben Untertitelsprachen stehen zur Verfügung. Alles in allem eine sehr gelungene Offerte, wenn das dünne Booklet nicht die Euphorie ein bisschen schmälern würde. Und dennoch: Es stimmt einen froh, dass es dieser Wacken-Auftritt ist, der das letzte gefilmte Live-Vermächtnis von Heaven & Hell darstellt. Eine durchaus würdige Kulisse für eine der größten Stimmen aller Zeiten.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Watchmen
Rammstein :: PARIS
Lancer :: MASTERY
ÄHNLICHE ARTIKEL
AC/DC trauern um langjährigen Konzertveranstalter
AC/DC mussten jüngst Abschied von einem altgedienten Business-Partner nehmen. Der australische Live-Veranstalter Garry Van Egmond ist tot.
Five Finger Death Punch bekehren Metallica-Fans
Five Finger Death Punch und Metallica haben wenig gemein, doch laut Gitarrist Zoltán Báthory konnte man viele von deren Anhängern für sich gewinnen.
Geoff Tate über das Schreiben seiner Autobiografie
Seit geraumer Zeit schreibt Geoff Tate an seinen Memoiren. Dabei habe er mit einer gigantischen Informationsflut zu kämpfen, die es zu verarbeiten gilt.