
Dass sich ein Gitarrenhersteller öffentlich mit einer weltweit bekannten Band anlegt (Linkin Park: „Wir haben auf diesem Album keine Gitarren von ESP verwendet.“ ESP: „Das freut uns zu hören.“) ist ein absolut außergewöhnlicher Vorgang und belegt, in welch schwierigem Gelände sich Linkin Park aktuell bewegen.
Über die einstigen New Metal-Helden rümpfen eben nicht nurmehr Traditionalisten die Nase. Dass die erste Single-Auskopplung zum neuen Album ausgerechnet ‘Heavy’ heißt, entbehrt nicht einer gewissen Komik (ist das Liedchen doch eine reine Blendgranate ohne jede Spannkraft), bereitete aber den Hörer perfekt darauf vor, was ihn auf ONE MORE LIGHT erwartet. Linkin Park gefallen sich 2017 in einer beispiellosen Selbstinszenierung, treiben die Entwicklung der letzten Jahre auf die Spitze und präsentieren mehr Schein als Sein. Als Fan der ersten Stunde konnte ich den letzten Veröffentlichungen zumindest phasenweise noch etwas abgewinnen und ein paar Songwriting-Rosinen rauspicken.
Davon ist auf ONE MORE LIGHT nichts mehr zu hören und zu sehen. Ein ausdrucksloses Stück Musik aus Elektronik-Beats, schlaffen Gesangslinien und ein wenig Rap. Wohlgemerkt: Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass es purer Pop ist – es ist nur leider höllisch belangloser Pop.
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