Die beschauliche Stadt Örebro hat schon wieder eine Band mit Hummeln im Hintern hervorgebracht: Rideau zocken ihren Schweden-Rock jedoch anders – weder im Zug der Retroschwemme noch in der Action Rock-Tradition der Hellacopters. Stattdessen kloppt der Dreier das Beste des skandinavischen Punk zusammen. Namentlich berufen sich Sänger Gabriel Öberg, Gitarrist Carl Magnus Palm und Schlagzeuger Kristofer Sundberg (die einen Bassisten und zweiten Gitarristen auf der Bühne mit dabei haben) auf The Hives, Refused und Kvelertak. The Hives, ja, aber in unaufdringlich; Refused ohne Electro-Geplucker, und Kvelertak ohne melodische Lead-Gitarren. Rideau wissen vielmehr mit ihrem Händchen für Alternative-Hits à la ‘The Bull And The Dove’ und ‘I Guess It’s So’ zu überzeugen, die auch von Beatsteaks zu deren besten Zeiten hätten stammen können. Darüber hinaus überraschen die Herren mit punktuellen instrumentalen Farbklecksen wie einem Saxofon in ‘Ecstasy’ oder der Slideguitar in ‘Reverend Bob’. Die volle Wirkung entfalten pumpende Rocker wie ‘No Air, No Food, No Luck’, ‘Bloodshot’ und ‘Shameday’ aber wohl erst abends im dunklen, vollgestopften Club. Ergo: Am besten beim nächsten Gig von Rideau vorbeischauen – und glücklich verschwitzt nach Hause gehen.
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