
Bereits das – verglichen mit dem grafisch überbordenden Vorgänger – stilisierte Coverartwork lässt in seiner schönen Schlichtheit erahnen, dass die Band von ex-Opeth-Schlagzeuger Martin Lopez auf ihrem dritten Album auch musikalisch fokussierter zu Werke geht.
So kennzeichnen konzisere Song-Strukturen die acht Kompositionen, die sich, in samtene, atmosphärische Dunkelheit gehüllt, gekonnt im Spannungsfeld zwischen Alternative und Classic Prog bewegen. Kann ein Song wie ‘Lucidity’ die Pink Floyd-Patenschaft nicht verleugnen, schleichen sich in andere Stücke gleichwohl weniger offensichtliche, aber nicht minder spannende Inspirationen ein: Wo ‘Jin’ trance-haft mit orientalischen, genauer gesagt arabischen und türkischen Einflüssen kokettiert, überrascht ein Song wie ‘Opal’ mit lässiger Jazz-Note, Congas und Santana-Vibe.
Soen bleiben ihrem Hang zu komplexen, vielschichtigen Songs treu, schaffen es bei all den Haken, die sie immer noch schlagen, diesmal aber auch, eine größere Linearität an den Tag zu legen und dabei vermehrt Hook-Häppchen einzustreuen, die den Stücken deutlich größere Eingängigkeits-Chancen einräumen. Wer seinen Prog modern und stimmungsvoll mag, aber auch ein Herz für die großen Urväter des Genres hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.
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