Obwohl Today Is The Day während ihrer gloriosen AmRep-Zeiten und späteren Albumveröffentlichungen bei Relapse niemals dem Untergrund-Geheimtipp-Charakter entkamen, haben beziehungsweise hat Steve Austin mit seiner Genialität und streckenweise absolutem Psycho-Irrsinn seit den frühen Neunzigern jede Menge anderer Bands beeinflusst, gar Stilrichtungen mitgeprägt.
Ob nun Hardcore oder psychedelischer Noise Rock, der wahnwitzigsten Gesangsstimme im extremen Bereich war nichts zu abartig, und auch das horrende Verschleißen von Mitmusikern ist nicht mehr überschaubar. PAIN IS A WARNING als das neunte Album zeigt Austin sehr brav, speziell bei ‘Remember To Forget’ und dem großartig emotionalen ‘This Is You’ singt er so sanft, wie man es diesem psychopathischen Derwisch niemals zugetraut hätte.
Dann wiederum spuckt und keift Steve beispielsweise die Songs ‘Slave To Serenity’ oder ‘Samurai’ gnadenlos im mittleren Geschwindigkeitsbereich heraus, als wäre es – mal wieder – das Letzte, was er tun würde. Und dennoch, das ist die große Kunst von Austin, fügt sich alles harmonisch ineinander.
Grundsätzlich klingt alles unverkennbar nach Today Is The Day: verzerrte schabende Gitarren, verquere Songstrukturen und jede Menge Verachtung. Today Is The Day stehen 2011 für eine gesunde Mischung aus lauten und leisen Tönen, wobei die hasserfüllten Widerwärtigkeiten unerreicht sind, das beinahe liebevoll Ruhige hingegen noch sehr gewöhnungsbedürftig.
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