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Volbeat Rock The Rebel/Metal The Devil – Album des Monats

Metal, 11 Songs / 42:40 Min., VÖ: 23.02.2007

6/ 7
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Bescheuerter Titel, tolles Album! Manchmal kann das Leben so einfach sein. Einfach und trotzdem genial – wie das zweite Album der dänischen Elvis-Metaller Volbeat. Schon beim Vorabtest der damals noch ungemasterten Songs war klar, dass uns hier etwas ganz Großes bevorsteht, das zielsicher in Richtung Soundcheck-Sieg marschieren würde.

Und tatsächlich, die eingängige Mixtur bringt trotz starker Konkurrenz die meisten Punkte ein – was live schon süchtig macht, kann schließlich auf Platte nicht langweilig sein. Wie schon auf dem mit diversen Awards ausgezeichneten Debüt verzichten Volbeat auch weiterhin auf unnötige Schnörkel, aufgesetzte Attitüde oder sonstigen Firlefanz und werfen einfach alles ins Rennen, das vor allem Band-Kopf Michael Poulsen gefällt. Und das sind zuallererst mal Elvis, Johnny Cash und Metallica. Klingt verrückt? Ist es auch. Doch genau dadurch entsteht die typische gute Laune, vor der sich bei Volbeat niemand verstecken kann – von fetten Riffs getragen, gelangen die simplen, aber mitreißenden Melodien und Hooks direkt ins Rückgrat, das den unmissverständlichen Mitwippbefehl an den ganzen Körper ausgibt.

Nur dass die Instrumente dieses Mal noch fetter gemischt sind, Michael seine Stimme noch effektiver einsetzen kann und die Songs in sich noch schlüssiger und trotzdem abwechslungsreicher ausfallen. Da darf dann auch ruhig mal die Western-Gitarre ins Rennen geschickt werden (‚Sad Man’s Tongue‘). Dass zu dieser schon obskuren Mischung noch Life Of Agony und die Misfits kommen, macht Volbeats Sound zwar noch seltsamer, gleichzeitig aber auch noch einzigartiger. Denn die Dänen schaffen wie niemand sonst den vollkommen natürlichen Spagat zwischen fett groovendem Metal mit modernem Feeling, locker swingendem Rock, Country und Punk. Bei ‚The Gardens Tale‘ ist das Stillstehen daher fast unmöglich, ‚Devil Or The Blue Cat’s Song‘ und ‚Radio Girl‘ bereiten auf die abendliche Party vor, ‚Soulweeper #2‘ schmachtet in schmierig-schönster Elvis-Manier zur Metal-Klampfe – und so weiter und so weiter. Eigentlich ist jeder Song für sich ein Hit, den man einfach nicht in der Mitte abbrechen kann, sondern stets bis zum Ende durchhören muss. Also müsste hier eigentlich auch jede einzelne Nummer erwähnt werden, doch das wäre schon viel zu verkopft für die elf locker aus der Hüfte geschossenen Songs. Bei denen muss nicht groß nachgedacht werden – es reicht, wenn es einfach Freitagabend ist, die Getränke kalt gestellt sind und man Gott den lieben Mann mimen lässt.

Den nächsten Auszeichnungen, die sich Herr Poulsen neben jene vom Debüt stellen kann, steht also nichts mehr im Wege – der Soundcheck-Sieg im METAL HAMMER macht da gerne den Anfang. Was fehlt trotzdem noch zur Höchstnote? Eigentlich nur Kleinigkeiten: Ein kleines Solo hier oder da, ein kurzes Kabinettstückchen, das abseits vom mitreißenden Groove auch den Kopf kurz mal anspricht und den Elvis-Metal um eine weitere Nuance bereichert. Kurz: Winzigkeiten zum Entdecken. Doch das sind Marginalitäten, die mit zunehmender Reife sicher noch kommen werden. Schließlich – und das darf nicht vergessen werden – ist ROCK THE REBEL/METAL THE DEVIL erst das zweite Album der Band! Mit ein bisschen Wachstum steckt da noch eine ganze Menge drin – mit Volbeat muss in Zukunft definitiv gerechnet werden!


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