Bei War From A Harlots Mouth weiß man vorab nie, was man zu erwarten hat. Auch beim mittlerweile dritten Album des Berliner Quintetts ist das nicht anders. Nach der sehr nach Hardcore klingenden Split-EP mit Burning Skies waren alle Karten neu gemischt, obwohl die Band ankündigte, das dies kein Fingerzeig auf das kommende Album sei. Und die Truppe hat Wort gehalten, denn die elf Songs auf MMX sind zwar noch vom Hardcore inspiriert, sprengen dessen Grenzen aber bei weitem.
Das neue Material ist zwar nicht ganz so experimentierfreudig wie auf TRANSMETROPOLITAN, hat aber dessen Atmosphäre geerbt. Gleichzeitig finden sich immer wieder verstörende Momente wie von IN SHOALS bekannt. Insgesamt ist MMX die schlüssige Folge der vorangegangenen Alben und steigert dabei das Extrem-Level nochmal um ein paar Stufen. Teilweise klingt das Schlagzeug so nach Black Metal, dass Frost vor Freude in die Knie gehen würde, dann folgen wieder tighte Breaks und Blast, was puren Death Metal-Esprit versprüht.
Doch auch alle anderen Elemente auf MMX fallen so wechselhaft und im gleichen Moment so eingängig und straight aus. Und genau das stellt die enorme Stärke von MMX und War From A Harlots Mouth dar: Denn trotz aller Ideen, Windungen und musikalischer Ausbrüche bleibt die Musik auf dem Boden. Da bleibt eigentlich nur noch zu sagen, dass es War From A Harlots Mouth einmal mehr geschafft haben, ein enorm fettes, derbes und experimentelles Album abzuliefern.
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