
“Prevail!!!”, grunzt Ober-Kataklysmiker Maurizio Iacono in die Nacht, die schlagartig die Sinne befällt, wenn man den neunten Longplayer der kanadischen Holzfäller in den (noch) unschuldigen Player schiebt. Gleich mit dem titelgebenden Opener stellen die „Northern Hyperblast“-Pioniere klar: Nach dem erfolgreichen Vorgänger IN THE ARMS OF DEVASTATION geben Kataklysm einen Tasmanischen Teufel, den Brutalitätsfaktor runterzuschrauben.
Zwar fährt die erste Single, ‘Taking The World By Storm’, als zweiter Song die Presslufthammerpenetration etwas runter und frönt runtergezogenen Donnergrooves, doch da mit ‘The Chains Of Power’ schon der nächste Song ohne Gnade das Blut aus den Gehörgängen prügelt, kann von Verweichlichung keine Rede sein. „What doesn’t kill you makes you stronger“, klauen Maurizio und seine Höllenbrüder im Titel-Song aus „Ecce Homo“ vom guten alten Friedrich Nietzsche und propagieren auch in fast jedem anderen Song des Albums unerbittlichen Kampfeswillen. Gegen die eigenen Dämonen und alle, die sich der Selbstbestimmung in den Weg zu stellen wagen – selbst, wenn man dabei ‘Blood In Heaven’ vergießen muss. Maurizio: „Du musst für das kämpfen, woran du glaubst – Kataklysm sind ein Paradebeispiel dafür.“
Um bei Nietzsche zu bleiben – in „Götzendämmerung“ befindet dieser: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ Man kann wohl ohne rot zu werden hinzufügen: Ohne Kataklysm wäre das ganze Metal-Genre ein einziger Kataklysmus. Eines ihrer besten und härtesten Alben.
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