Inzwischen scheint es irgendwie Tradition zu sein ab der Hälfte der Konsolenlebensdauer ein aufgebohrtes Gerät mit einigen Verbesserungen auf den Markt zu bringen. Mit der Nintendo Switch OLED folgt nun eine optisch wie technisch aufgehübschte Version der portablen Konsole. Obwohl nur an einigen Ecken die Qualitätsregler etwas nach oben gedreht wurde, könnte sich der Umstieg für so manchen Nintendo-Fan trotzdem lohnen.
Die Haptik
Schon beim Herausnehmen der Konsole aus der Verpackung fällt auf: Nintendo hat mit dem OLED-Modell deutlich die Wertigkeit seines Flaggschiffes verbessert. Das neue Gerät liegt deutlich schwerer in der Hand und wirkt schlichtweg qualitativ hochwertiger. Auch die Joy-Cons sitzen nun bombenfest in den seitlichen Verankerungen und knarzen bei kräftigerem Drücken merklich weniger. Das allein macht schon einiges her und lässt Nutzer die Konsole wohl deutlich lieber in die Hand nehmen als das Vorgängermodell. Zudem ist der Kickstand an der Rückseite nun deutlich breiter. Damit lässt sich nun tatsächlich das Gerät aufstellen und im Handheld-Modus für Multiplayer-Runden benutzen – auch, ohne von hinten extra gestützt werden zu müssen, um ein Umkippen zu verhindern. Als Heimkonsole schlagen diese Punkte zwar weniger relevant zu Buche, für mobile Zocker handelt es sich hierbei definitiv um längst überfällige Upgrades, welche die Nintendo Switch deutlich aufwerten!
Das Display
Das erste Anschalten der Nintendo Switch OLED ist ein wahrer Augenschmaus. Die Bilder wirken gestochen scharf, die Farben knackig. Verglichen mit der Original-Switch sind die Farben des OLED-Modells deutlich kräftiger, die Darstellungen wirken intensiver. So macht das mobile Zocken Spaß! Das leicht größere Display – die Größe der Konsole wurde indes nicht verändert – trägt sein Übriges zum neugewonnen Spielspaß bei. So funktioniert auch das alte Zubehör problemlos mit dem neuen Modell. Das ist ein netter Bonus, lebt die Nintendo Switch doch davon unterwegs im Einsatz zu sein. Hier wurde genau an den richtigen Stellschrauben gedreht, um mehr aus der bunten Convertible-Konsole zu holen.
Die Spiele
Hier gilt: Was auf der Nintendo Switch spielbar ist, funktioniert auch auf dem neuen Modell. Über mehr Leistung verfügt das Gerät nämlich nicht. Damit dürften auch entsprechende Spiele, welche nur Besitzern des OLED-Models vorbehalten sind, keine Option für zukünftige Veröffentlichungen werden. Jedenfalls war davon bisher noch nicht die Rede. Dafür erstrahlen ältere Titel (und neuere vermutlich ebenso) in ungekannter Farbenpracht. Das OLED-Display holt noch so einiges an Kontrastreiche aus der Konsole heraus. Kurzum: Der Handheld-Modus lässt alte und neue Spiele deutlich besser und schöner Aussehen. Am heimischen Fernseher läuft dagegen alles wie gehabt. Keine Verbesserungen, keine Upgrades.
Was gibt’s sonst noch?
Darüber hinaus hat die Nintendo Switch OLED noch ein paar kleinere Extras im Petto. Die internen Lautsprecher klingen nun klarer als noch beim Original, der POWER-Schalter und die Laut-Leise-Wippe fühlen sich wertiger an und die Docking-Station verfügt jetzt über einen LAN-Anschluss für eine sicherere Verbindung bei Online-Partien. Hier wurde zwar nur an kleineren Baustellen gearbeitet, trotzdem wirkt doch das Gesamtprodukt deutlich besser als bei der Nintendo Switch OLED. Sicherlich: Der angesetzte Preis für die Konsole mag hoch erscheinen. Ungeachtet dessen wurde sich hier aber merklich mit einem Auge für Details an das hauseigene Produkt gesetzt und penibel durchdacht, in welchen Aspekten noch Luft nach oben ist. So hat eine aufgewertete Current Gen-Konsole zu sein!
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Trotz allem ist die Nintendo Switch OLED ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits sind die Neuerungen natürlich sehr begrüßungswert. Immerhin steigt so die Spielfreude im Handheld-Modus um ein Vielfaches. Andererseits wären besagte Upgrades eigentlich schon beim Launch der Konsole fällig gewesen. Zumindest wurde aber an den entsprechenden Stellschrauben nachjustiert, um nun nachträglich ein besseres Spielerlebnis zu bieten. Darüber hinaus gibt es aber für überwiegende Nutzer der Nintendo Switch als Heimkonsole kaum wirkliche Verbesserungen. Die besser erreichbaren Anschlüsse der Docking-Station und der nun vorhandene LAN-Anschluss rechtfertigen wohl kaum einen Erwerb für rund 370 Euro. Wer aber überwiegend von der mobilen Variante Gebrauch macht, der sollte einmal gründlich über ein Upgrade nachdenken – jedoch vielleicht eher im Zusammenhang mit einem lohnenswerten Bundle oder wenn sich der Marktpreis etwas niedriger eingependelt hat.
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