The Acacia Strain sind noch nie mit einem Album angetreten, um es Musik-Fans leicht zu machen. Während Szenekollegen irgendwann in ihrer Laufbahn den Knick zu leicht verdaulichen Happen vollzogen haben, blieben die Amis im Verlauf von nunmehr sieben Alben strikt auf Linie. Das bedeutet auch im Fall von COMA WITCH echte Kopfarbeit – und das eben nicht nur, weil die Riffs wie eine schleppende Krankheit über die Nacken kriechen.
Zwar gestattet das Quintett im Vergleich zu den Anfängen höhere Drehzahlen, aber die Rhythmen bleiben zäh und pampig. The Acacia Strain-Songs sind ähnlich attraktiv wie jahrelang ungehobelte Hornhaut, und ebenso resistent gegenüber irgendwelchen Modeerscheinungen. Dass die Band dennoch mit COMA WITCH in ihrer Heimat an den Top 30 der Charts kratzt, belegt eindrucksvoll: Es gibt noch immer Metal-Fans, die zwischen dem Haufen Kommerz einmal einen ordentlich kauzigen Dampfhammer benötigen (der dann aber auch bitte variantenreicher ablaufen darf als bei Emmure).
Das überraschende Highlight dieser Scheibe ist das 27-minütige (!) Epos ‘Observer’, in dem The Acacia Strain eine theatralische Soundcollage erschaffen, die aus Schlamm, Akustikzirpen und Klangfarben früher Mastodon besteht. Durchaus ein Moment, der aus dem Rahmen fällt. Ansonsten bleiben The Acacia Strain die doomigste Erfahrung der Metalcore-Szene, ein grotesker Koloss und gern gesehener Sonderling.
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