Metallica: Lars Ulrich erinnert sich an den schüchternen James Hetfield

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Einen Tag, bevor Metallica in Schweden den prestigeträchtigen Polar Music Prize erhielten, gab Lars Ulrich dem Journalisten Jan Gradvall ein Interview, in dem es auch über die Anfänge der Band ging.

„Als ich mit meiner Familie nach Newport Beach, einem südlichen Vorort von Los Angeles gezogen bin, war es noch mein Traum, Tennisspieler zu werden“, so Lars Ulrich.

Doch die Pläne des kleinen Lars gingen nicht auf, er war einfach ein zu schlechter Sportler, was er auch einsah und sich auf das Schlagzeugspielen stürzte.

„In einer Ecke eines 7-Eleven-Stores, hinter all den Abteilungen für Rasenmäher und Küchengeräte et cetera, gab es für Musiker eine Art Pinnwand.“

Dort platzierte Ulrich eine Annonce: „Schlagzeuger sucht Heavy Metal-Fans, um eine Band zu gründen. Einflüsse: Diamond Head, Angel Witch, Tygers Of Pan Tang und Venom.“

„Ich erhielt einige Reaktionen, doch mit denen klappte es nicht“, erinnert sich Ulrich. „Eines Tages meldete sich ein Typ namens Hugh Tanner, der noch einen Freund mitbringen wollte.“

So kam es zum ersten Treffen von Ulrich mit James Hetfield. „Dieser James war super schüchtern, sehr introvertiert, blickte einem kaum in die Augen und er redete fast nichts.

Doch als wir dann zusammen spielten, gab es etwas, das uns verband.“ Trotzdem ergab sich an jenem Tag im Juni 1981 nichts, was Ulrich frustrierte; darum verbrachte er ein paar Monate in Europa.

Zurück in den USA im Oktober 1981, kontaktierte er Hetfield, denn dieser spezielle Vibe hatte ihn nicht losgelassen. „Ich sagte zu ihm, wenn er Lust habe, etwas mit mir gemeinsam zu machen, soll er vorbeikommen.

Enge Verbindung

37 Jahre später sitze ich nun hier. Er war damals… Ich stamme aus einem gebildeten europäischen Elternhaus, war ein Kind, stand meinen Eltern sehr nahe – sie waren damals meine besten Freunde.“

James war das genaue Gegenteil von Lars: Der typische amerikanische Rebell mit der Einstellung: „Scheiß auf meine Eltern, scheiß auf die Gesellschaft, scheiß auf die Menschen“

„Ich glaube, sein Vater ist abgehauen, als er noch sehr klein war. Seine Mutter hatte ihn allein aufgezogen und erkrankte an Krebs, als er 14/15 Jahre alt war.“

Traumatische Erfahrung

Aufgrund des Glaubens an die Christian Science verweigerte James‘ Mutter die medizinische Behandlung – sie verstarb 1979; sein Vater 1996, ebenfalls an Krebs.

Der anderthalb Jahre andauernde Kampf seiner Mutter gegen den Krebs und ihr Tod in seinem Beisein war für James natürlich ein einschneidendes Erlebnis.

„Er war wirklich extrem schüchtern und  hilflos. Doch die Musik hat uns verbunden: Wir saßen in meinem Zimmer, hörten Tygers Of Pan Tang, Girlschool, Saxon und Angelwitch – und er liebte diese Bands.

Dann begannen wir zusammen Songs zu spielen – hauptsächlich Cover-Versionen von NWOBHM-Bands, die ziemlich unbekannt waren und planten die ersten Konzerte.“

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