
Es tut sich was im schwarzmetallischen Deutschland. Und ausnahmsweise schafft es eine Band durch Qualität auf sich aufmerksam zu machen. Mittelmäßigkeit gibt es ja zuhauf. Doch Der Weg Einer Freiheit sind anders und haben das Potenzial zu den führenden deutschen Black Metal-Bands Endstille und Negator aufzuschließen. Während die beiden eben genannten Bands eher auf die Flak setzen, forciert Bandkopf und alleiniger Komponist Nikita ein Gespinst aus Atmosphäre, Melodien und harscher Düsterheit.
Die allesamt auf Deutsch gehaltenen Texte werden von Kreischheim Bär stimmgewaltig eingeschrieen. Nicht nur stimmlich, auch musikalisch erinnert einiges auf DER WEG EINER FREIHEIT an Deutschlands wohl beste Black Metal-Band aller Zeiten – Nagelfar. Sänger Bärs Stimmfarbe ruft vor dem geistigen Auge Passagen aus SRONTGORRTH (1999) wieder wach. In Sachen Melodieführung stehen neben den bereits erwähnten Nagelfar auch Dark Funeral Pate und sogar von den befreundeten Negator findet man das eine oder andere Riff wieder.
Doch das alles heißt noch lange nicht, dass es sich hierbei um einen Klon handelt, denn das Duo, das Live zum Quintett wird, hat seinen eigenen Stil, der die Band so aus der gesichtslosen Masse herausstechen lässt. Einzig allein der bei den Blast-Parts etwas monoton-blechern anmutende Snare-Sound gibt auf lange Sicht leider einen Punktabzug. Nichtsdestotrotz hat Black Metal-Deutschland eine weitere starke Band am Start.
Anzo Sadoni
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der August-Ausgabe des METAL HAMMER.
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