Seit sich Sängerin Liv Kristine von Theatre Of Tragedy trennte, lag eine Platte wie diese in der Luft. Gemeinsam mit den Instrumental-Recken von Atrocity (sie ist bekanntlich mit deren Frontmann Alex Krull verheiratet) inszeniert sie sich und vor allem ihre wunderbare Stimme in einem musikalischen Rahmen, den Theatre Of Tragedy nie erfolgreich betreten konnten – man erinnere sich nur an AEGIS. Gothic Rock steht auf dem Programm und ist doch nur die Leinwand, auf der Liv Kristine ihre Persönlichkeit entfalten kann. Mal elfengleich, dann lasziv, provozierend erotisch, dann wieder kühl und abweisend gestaltet sie die präzise vorgetragenen, schwelgerischen Arrangements ihrer männlichen Mitstreiter. Das größte Lob, und ich meine das nicht ironisch, das man LOVE-LORN machen kann, ist, dass diese Platte keinen Typen braucht, der an der passenden Stelle mal dazwischen grunzt (passiert leider trotzdem, der Krull kann’s wohl nicht lassen). Die Schwermetall-Fraktion wird das natürlich etwas lasch finden, wäre aber gut beraten, dieser One-Woman-Show Aufmerksamkeit zu schenken — als Beispiel dafür, dass das Yin ins Yang gehört und somit das Weibliche in den Metal, ohne sich als Kerl zu gebärden.
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