Metroid Dread (Nintendo Switch)

Action Adventure, MercurySteam, Nintendo

5.5/ 7
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Was vor einer gefühlten Ewigkeit als bloßes Gerücht in der Ingame-Datenbank von ‘Metroid Prime 3: Corruption’ unter der Bezeichnung ‘Project Metroid Dread’ umherwaberte, entwickelte sich über die offizielle Ankündigung eines neuen Serienteils seitens Nintendo schlussendlich zum fertigen Spiel ‘Metroid Dread’. Mit dem inzwischen fünften Hauptteil der Reihe wagt der japanische Spielekonzern den vorläufigen Abschluss seines düsteren Science-Fiction-Franchises. Zwar mag das kein definitives Ende der Erzählung um Protagonistin Samus Aran bedeuten, markiert aber immerhin einen inhaltlich vorläufigen Abschluss dessen, was für 35 Jahren seinen Anfang auf der NES nahm. Und für Nintendo könnte es in diesem Jahr eine der wohl größten Würfe seines Spieleportfolios sein.

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Weltraummission ins Ungewisse

Samus Aran macht sich im Auftrag der Galaktischen Föderation auf den Weg zum Planeten ZDR, auf dem die zerstörerischen Parasiten X vermutet werden. Kaum angekommen, wird die Heldin von einem Stammeskrieger der vogelähnlichen Chozo bezwungen, allen Werkzeugen beraubt und findet anschließend in einer unterirdischen Forschungsansnlage wieder. Samus muss nun den Weg zu ihrem Raumschiff zurückfinden – und sich unterwegs dorthin mit neuer Ausrüstung einzudecken. Sicher, das mag auf Anhieb vielleicht nicht sonderlich spannend klingen. Um etwaige Spoiler zu vermeiden sei nur so viel gesagt: ‘Metroid Dread’ wartet zum Finale mit einer ganzen Menge an Hintergrundinformationen auf. Immerhin handelt es sich bei dem aktuellen Ableger um den Abschluss einer Etappe der Metroid-Reihe. Als Neueinsteiger wirkt der Plot – der zu einem erheblichen Teil auf Querverweise fußt – wohl auch trotz spartanischer Einführung im Schnelldurchlauf zum Spielbeginn etwas dünn. Glücklicherweise kann ‘Metroid Dread’ durch mehr als nur seine Erzählung überzeugen.

Schicke Cutscenes erläutern die Vorgeschichte von Metroid Dread (Quelle: Nintendo).

Leichtes Stocken auf den letzten(?) Metern

Vor allem die flott von der Hand gehende Steuerung weiß wohl jeden eingefleischten Jump ’n‘ Run-Fan zu überzeugen. Egal ob hecktischere Shooter-Einlagen durch kleine Gegneransammlungen oder die teils knackigen Boss-Kämpfe, die wohl kaum ein Spieler direkt im ersten Anlauf meistern wird – ‘Metroid Dread’ glänzt durch seine optisch ausgetüftelte und musikalisch passend untermalte Serienatmosphäre. Samus macht eine mehr als gute Figur mit ihrem Konsolendebüt und dürfte sowohl für Serienveteranen als auch für Neueinsteiger ein packendes 2D-Abenteuer bieten. Gameplaytechnisch gehört der Titel jedenfalls zur absoluten Königsklasse. Und besonders auf der neuen und kontrastreicheren Nintendo Switch OLED sehen die Feuergefechte beeindruckender denn je aus.

Allerdings wird dem Titel zuweilen seine eigentliche Hauptattraktion zum Verhängnis, denn die feindlich gesinnten Wachroboter – genannt E.M.M.I. – welche in bestimmten Abschnitten patrouillieren, gestalten sich nicht selten als nerviges Beiwerk. Diese lassen sich nämlich nicht ohne weiteres Ausschalten und ein Entkommen vor den übermächtigen Verfolgern hat meist mehr mit Glück als dem tatsächlichen Können des Spielers zu tun. Solltet ihr mit den Maschinen kollidieren, bedeutet das in der Regel das Ende. Ein gut platzierter Konter kann euch zwar aus der Misere befreien, dieser ist aber nur in den seltensten Fällen erfolgreich.

‘Metroid Dread’ ist aber natürlich auch kein ‘Dark Souls’ – und das Auswendiglernen der Bewegungsmuster der Bossgegner und die Flucht vor den E.M.M.I.-Robotern fällt weitaus leichter als in dem bockschweren Rollenspiel zu bestehen. Im direkten Vergleich mit früheren Ablegern der Metroid-Reihe vielleicht sogar noch eine Nuance einfacher als gewohnt.

METROID_DREAD_EMMI
Sobald die wendigen Metallbiester euch ergreifen, gibt es nur noch selten ein Entkommen. (Quelle: nintendo.de)

Bewährte Stärken

Generell bietet ‘Metroid Dread’ erstaunlich viel Abwechslung. Selbst in Momenten des sogenannten „Backtrackings“ – also der Rückführung an bekannte Orte – fühlt es sich niemals so an als wäre die Umgebung bereits durchlaufen worden. Teilweise erfahren bestehende Areale eine Rundumerneuerung. Andererseits bietet das sich stetig erweiternde Arsenal an Waffen und diverser Tools die Möglichkeit in bisher unerreichbare Bereiche vorzudringen. Das sorgt für genug Vielfältigkeit, um drögen Wiederholungen in den zweidimensionalen Schlauchabschnitten entgegenzuwirken. Durch den Phantomumgang lässt sich beispielsweise temporäre Unsichtbarkeit erlangen. Als Morphball lässt es sich dagegen durch enge Kanäle rollen, um zuvor unerreichbare Areale zu erreichen. So schalten sich nach und nach neue Wege frei.

Allerdings nimmt ‘Metroid Dread’ auch niemanden an die Hand und führt den Spieler gezielt durch die Kammergebilde. Die Ingame-Karte gibt hier nur wenig Aufschluss und zeigt lediglich grob potentielle Wege auf. Wie genau sich diese beschreiten lassen, steht auf einem anderen Blatt. Manchmal müssen die Strecken zum nächsten Ziel mit etwas Grübeln entdeckt werden. So endet die richtige Wegfindung nicht selten als zeitaufwändiges Trial&Error-Verfahren. Das mag ungeduldigen Spielern vielleicht sauer aufstoßen. Immerhin gerät der Spielfluss leicht an entsprechenden Stellen ins Stocken. Puristen dagegen könnten an der reduzierten Zugänglichkeit aber durchaus Gefallen finden. Schließlich knüpft das Spiel damit an die sperrigen Titel alter Tage an.

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Fazit: Ein würdiger Abschluss?

Auch wenn ‘Metroid Dread’ nicht unbedingt mit Innovationen glänzt: Es hält sich beständig an die bewährte Formel der Reihe. Die hier und dort eingebauten, kleinen Neuerungen integrieren sich hervorragend in das Gesamtkonzept. Einzig die Spielzeit hätte mit acht bis zehn Stunden Gesamtdauer etwas großzügiger ausfallen dürfen. Die kurze Dauer hinterlässt einen faden Beigeschmack, handelt es sich doch um einen Etappenabschluss. Andererseits wird so die Spielzeit nicht durch unnötigen Leerlauf künstlich gestreckt. Trotzdem dürften Serienveteranen wie Neulinge definitiv ihre Freude haben. Kurzum: ‘Metroid Dread’ ist sowohl technisch, spielerisch als auch inhaltlich wirklich ein rundum gelunges Ende – zumindest ein vorläufiges.


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