Stil
Wie es der Name schon sagt, handelt es sich bei Symphonic Metal um eine Kombination aus Metal und symphonischen, klassischen Bausteinen, die einen opulenten Charakter aufweisen, weshalb auch häufig Parallelen zu Filmmusik gezogen werden. Typischerweise gehen harte Riffs und Drums eine Symbiose mit orchestralen und opernhaften Elementen ein. Zumeist finden sich klassische Streich- und Blasinstrumente sowie Klavierspiel. Da dies bei Live-Auftritten nicht immer realisierbar ist, wird dort häufig auf Keyboard oder Playback zurückgegriffen. Ebenfalls typisch, jedoch nicht zwingend im Repertoire, sind Chöre und Operngesang – oftmals weibliche Sopranstimmen. Einen Kontrast dazu bilden Duettformationen mit tieferen männlichen Stimmen, bis hin zu Growls. Thematisch handeln die meisten Stücke von mythisch-fantastischen oder romantischen Geschichten, aber auch Religions- und Gesellschaftskritik, verpackt in eine epische oder verträumte Atmophsphäre.
Ursprünge
Nicht zu verwechseln ist Symphonic mit Power Metal, wenngleich die Übergänge häufig fließend sind und sich in Epos und Melodik ähneln – Genre-Fremde kennen und hören die Unterschiede oft nicht. Symphonic Metal hat seinen Ursprung eher im Death- und Gothic Metal. Als Vorreiter gelten die Schweden Therion, die erstmals Death Metal mit klassisch orchestralen Komponenten verbanden. Die wohl prägensten Vertreter dieser Richtung sind hingegen Nightwish und Within Temptation (zu Beginn jedoch eher noch dem Gothic Metal zuzuordnen). Besonders die Formation um (damals noch) Frontfrau Tarja Turunen gelten als Wegweiser und Inspiration vieler Bands selbigen oder ähnlichen Musikstils. Hervorzuheben sind hier Kapellen wie After Forever, Epica, Xandria, Delain und Leaves‘ Eyes – zweifelsohne nur eine Auswahl von vielen.
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Nightwish
1996 von Keyboarder Toumas Holopainen, Gitarrist Emppu Vuorinen und Sopranistin Tarja Turunen gegründet, sind Nightwish – wie bereits erwähnt – die wohl richtungsweisensten und bekanntesten Vertreter dieses Genres. Was als stimmungsvolle „Lagerfeuermusik“ begann, avancierte schnell zu dem, was wir heute kennen: dem Inbegriff von Symphonic Metal. Trotz einiger Startschwierigkeiten – die Musikwelt wollte zunächst nichts von dem neuartigen Gemisch wissen – erschien 1997 ANGELS FALL FIRST und öffnete den Finnen einige Türen und ebnete den Weg einer ganzen Strömung.
Maßgeblich Genre-prägend war CENTURY CHILD (2002), in dem mehr orchestrale Elemente zum Tragen kamen. ONCE (2004) und DARK PASSION PLAY (2007) weisen schließlich den typisch epischen Filmmusik-Charakter auf und gelten noch immer als Maßstab schlechthin. Mit Anette Olzon (2007-2012) am Mirkrofon ging zwar für einige Fans der Nightwish-typische Sound verloren, dies konnte den Erfolg jedoch nicht schmälern. Mit Floor Jansen (ex-After Forever, ReVamp) kam 2013 der klassische Operncharakter dann wieder zurück.
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Etwa zeitgleich mit Nightwish traten die Niederländer Within Temptation auf den Plan. Deren Musik lässt sich jedoch erst ab dem 2000 erschienenen MOTHER EARTH dem Symphonic Metal zuordnen. Spätestens seit der Single-Auskopplung ʻIce Queenʼ sind Within Temptation nicht mehr aus der Szene wegzudenken und gelten neben Epica und After Forever als das Aushängeschild des niederländischen Symphonic Metal.
Allerdings feiert die Truppe um Frontfrau Sharon den Adel bis heute international weitaus größere Erfolge als ihre Landesgenossen. Grund hierfür mag sein, dass sich Within Temptation etwa ab THE UNFOGIVING (2011) auch über Genre-Grenzen hinaus bewegen. Einige Stücke haben elektronische oder poppige Wesenszüge. So arbeitete man bei HYDRA (2014) neben Tarja Turunen und Howard Jones (ex-Killswitch Engage) mit Rapper Xzibit zusammen – um nur ein Bespiel zu nennen. Entspechend haben Within Temptation im Laufe der Zeit ihren ganz eigenen Stil entwickelt und verfeinert, jedoch nach wie vor auf der Basis des Symphonic Metals.
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Die Schweden, speziell Band-Chef Christofer Johnsson, gelten quasi als „Erfinder“ des gesamten Genres. Begonnen hat alles 1987 unter dem Namen Blitzkrieg, ab 1988 dann Megatherion. Der Bandname wurde auf Therion gekürzt und dem gespielten Death Metal wurden klassische Elemente, weiblicher Klargesang und Chöre hinzugefügt – eine neue Stilrichtung war geboren. Dies wurde zunächst noch als experimenteller Death Metal bezeichnet und förderte seitens der eingeschworenen Metal-Gemeinde Skandinaviens reichlich Ablehnung und regelrechten Hass zutage. Mit LEPACA KLIFFOTH (1995) ließ man die Death Metal-Wurzeln schließlich komplett hinter sich, was letzten Endes zum Durchbruch führte. Infolge dessen trat in den nächsten Jahren (vornehmlich bis Mitte 2000) eine Flut von symphonisch ausgerichteten Metal-Bands in Erscheinung.
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Epica
Auf der symphonisch-metallischen Entstehungswelle Anfang der Zweitausender reiten auch Epica mit. Auffällig hierbei: Die meisten Bandmitglieder haben ihre Wurzeln im Death Metal und/oder sind aus anderen Projekten bekannt. 2002 zunächst unter dem Namen Sahara Dust gegründet, setzt sich Epica aktuell zusammen aus den Begründern Mark Jansen und Coen Janssen (beide ex-After Forever), Schlagzeuger Ariën van Weesenbeek und Gitarrist Isaac Delahaye (beide ex-God Dethroned), Bassist Rob van der Loo (ex-Delain, MaYaN) und Sängerin Simone Simons, die sich dem klassischen Gesang widmete, nachdem sie zum ersten Mal OCEANBORN (1998) von Nightwish hörte. Bereits die ersten beiden Albem THE PHANTOM AGONY (2003) und CONSIGN TO OBLIVION (2005) waren recht erfolgreich, der Durchbruch außerhalb der niederländischen Grenzen kam 2007 mit THE DIVINE CONSPIRACY. Mittels der Verbindung von Symphonic Metal und Elementen aus Gothic-, Power- und Progressive Metal zählen Epica heute zu den erfolgreichsten Gruppierungen dieses Genres.
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Bereits 2009 aufgelöst, setzten After Forever jedoch, neben Within Temptation, den Grundstein für den niederländischen Symphonic Metal. Zudem gehen aus dieser Formation einige der heute erfolgreichsten Musiker der Szene hervor.
Allen voran Floor Jansen (Nightwish, Northward, ex-ReVamp), Mark Jansen (Epica, MaYan),Coen Janssen (Epica), Sander Gommans (HDK, ex-Epica, MaYan) und Bas Mass, der seit 2009 an der Seite von Doro Pesch in die Saiten haut. Alles begann 1995 als Death Metal-Band mit Namen Apocalypse, wobei hier und da bereits klassische Elemente zu finden waren. Als 1997 Floor Jansen schließlich dazu stieß, wandte man sich komplett dem Symphonic Metal zu. Bereits das erste Album PRISON OF DESIRE (2000) kam bei Kritikern sehr gut an, doch mit DECIPHER (2001) ging die Erfolgskurve richtig steil bergauf. Eine rosige Zukunft scheint vorprogrammiert, doch wurde im Frühjahr 2009 dann der Bruch bekannt gegeben.
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