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Zum Todestag: Vor zehn Jahren starb Paul Gray

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Laut Crahan war Bassist und Gründungsmitglied Gray der Leim, der das neunteilige Konstrukt Slipknot einigte. Gray war der Freund, der die Rücken seiner Brüder freihielt. Der, bei dem man unterkam, wenn sich das Zuhause plötzlich nicht mehr nach zu Hause anfühlte. Corey Taylor erinnerte: „The only way I can sum up Paul Gray is love. Everything he did, he did for everyone around him whether he knew you or not.“

Liebe

Bei aller Liebe hatte Gray trotzdem seine dunkle Seite. Trotz aller Verbundenheit kam niemand zu Hilfe geeilt, als sich Gray erneut in der Todesspirale des Drogenkonsums verfing. Aus diesem Grund änderte Brenna ihre Position: Noch kurz nach dem Tod ihres Ehemanns gab sie mit Slipknot ein geeintes Bild in Trauer, wandte sich anschließend aber schnell ab und bald darauf gegen die ehemaligen Band-Kollegen ihres verstorbenen Mannes. Außerdem zog sie gegen Grays Arzt Dr. Daniel Baldi vor Gericht: Acht Patient*innen starben, weil Baldi ihnen zu hohe Dosen starker Substanzen verschrieben haben soll. Und obwohl er von Grays Missbrauch des Medikaments Xanax in der Vergangenheit wusste, verschrieb er es ihm weiterhin. Obwohl Baldis Urteil vermeintlich in acht Fällen zum Tod führte, scheiterte die Klage. Später verlor der Arzt jedoch seine Berechtigung, Medikamente zur Behandlung chronischer Schmerzen zu verabreichen und zu verschreiben.

Paul Gray im roten Overall, 2008.
Paul Gray im roten Overall, 2008.

Andacht

Obwohl besonders Sänger Corey Taylor am Fortbestehen der Band zweifelte, folgten in den Jahren bis zum ersten Album ohne Gray einige Meilensteine: Schon im September nach Grays Ableben erschien die Live-DVD (SIC)NESSES, die Slipknots Auftritt auf dem Download-Festival im Rahmen der „All Hope is Gone“-Welttournee im Jahr 2009 zeigt. Die Veröffentlichung geschah in Gedenken an den verstorbenen Bassisten. Am 17. Juni 2011 fand die Band für das erste Konzert im Rahmen der „Memorial World Tour“ zusammen. Die Shows gaben Slipknot trotz zweifelhafter Zukunft – den Fans zuliebe. Außerdem: „I’ll be in tears before I even hit the first stair. And I need it very much — and we need it“, meinte Shawn Crahan vor der Tour.

Während der „Memorial World Tour“ trugen Slipknot in Erinnerung an Gray ihre roten Overalls, die bezeichnend für die ersten Jahre der Band-Geschichte waren. Es gab zunächst keinen neuen Bassisten, stattdessen spielte Donnie Steele, ehemaliger Slipknot-Gitarrist, Grays Basslines ein – hinter den Kulissen. Auf der Bühne hing bloß Grays alter Overall und seine Maske, daneben sein Linkshänder-Bass. Er fehlte.

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Bevor sich Slipknot den Aufnahmen für ein neues Album widmeten, wurde ihr erstes Greatest-Hits-Album ANTENNAS TO HELL (2012) und kurz darauf die erste Edition des „Knotfest“ dazwischengeschoben. Erst gegen Ende 2013 war sich die Band sicher: Slipknot sollten weiterleben, die Entwicklung neuen Materials für .5: THE GRAY CHAPTER begann. Am 17. Oktober 2014, sechs Jahre nach ALL HOPE IS GONE, veröffentlichten Slipknot ihr wohl schwerstes Album. Mit ihm meldete nicht nur sich eine Band zurück, die am Rand des Abgrunds stand und kehrtmachte – auch wird der Schmerz über den Tod ihres Bruders greifbar für alle. Eine Erkenntnis schwingt mit, die Shawn Crahan bereits in der Pressekonferenz am Tag nach Paul Grays Tod fassen konnte: „None of us would be on the path that we are on right now in life […] without him.“


Paul Gray war Mitbegründer der Band Slipknot und bis zu seinem Tod am 24. Mai 2010 Bassist und #2. Während seiner Zeit veröffentlichte die Band insgesamt vier Studioalben: SLIPKNOT (1999), IOWA (2001), VOL. 3: (THE SUBLIMINAL VERSES) (2004) und ALL HOPE IS GONE (2008).

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