Metal Hammer
Die Annäherung an FEUER von (Dolch) fällt nicht leicht. Da wäre zunächst das mittlerweile wenig originelle Gimmick der Anonymität zu nennen. Man sieht die Band förmlich vor dem geistigen Auge ein „Ritual“ in dunklen Kapuzen vollziehen. Gähn! Musikalisch erwartet den Hörer ein Flickenteppich, für dessen Grundfarbe sich die Bezeichnung dunkler Doom anbietet. Ob dieses Werk […]
In Doom-Kreisen brodelt der Buzz um dieses schnittige Duo schon ein paar Jährchen. Nun schicken sich Frontfrau/Bassistin Amy Tung Barrysmith und Drummer Johanes Barrysmith an, noch mehr Menschen für sich zu gewinnen. Das dürfte problemlos gelingen, haben die beiden Musiker aus Seattle seit dem Debüt … IN THE SHADOWS BELOW (2016) doch spürbar in Sachen […]
Stilsicher und unbeeindruckt vom affenlemmingösen Retro-Trend-Gebaren riffen die Schweden Monolord seit 2013 ihren breit verkifften, songwriterisch exzellenten Doom runter, und zwar beharrlich: NO COMFORT ist bereits das vierte Album – und hier weiß man, was man hat. Dem schweren, durchdringenden Riff mit ultratieftöniger Eleganz breit huldigend, stets die dem Song zuträglich packenden, emotionalen Gitarrenmelodieausuferungen liefernd. […]
THEIA hat etwas von einem Steak, das zu lange in der Pfanne brutzelte: etwas zu zäh, wenig saftig, aber immerhin noch anständig im Geschmack. Die Salzburger machen mit ihrem zweiten Album dort weiter, wo sie mit ihrem Debüt SOIL vor zwei Jahren aufgehört haben. Der musikalische Versuchsaufbau beinhaltet das mutige Kombinieren von tödlichem Doom mit […]
Wer vor ein paar Jahren Zeuge des Desertfest-Auftritts der damals schon erneut mit Originalsänger Scott Reagers aktiven Doom Metal-Pionierkapelle war, weiß, dass die Reaktionen durchaus gespalten ausfielen. Während der eine Teil auf den Ursprungsfaktor setzte und Reagers Rückkehr feierte, vermisste die Wino-Fraktion nicht nur eine melodisch kompetente und ausdrucksstarke Stimme. Das erste Saint Vitus-Album seit […]
Bereits ungehört kann man eine Sache mit Sicherheit sagen, wenn Our Survival Depends On Us ein neues Album herausbringen: Das wird keine einfache Angelegenheit. Seit nunmehr zwanzig Jahren loten die Österreicher mit ihren exzessiven Kompositionen die Grenzen des Bewusstseins aus, und auch MELTING THE ICE IN THE HEARTS OF MEN ist wieder eine Expedition in […]
Klar, so wie Dorthia Cottrell kann man’s auch machen: barfüßig über die eigene Band hinwegwandeln, mit dieser leicht desinteressierten Note, die da besagt, „Brav, leg dich schon mal auf den Altar, ich komm’ gleich mit der Obsidian-Klinge.“ Verglichen mit den anderen psychedelischen Doom-Hohepriesterinnen (Jex Thoth, Jamie Myers, Jess & The Ancient Ones et cetera) ist […]
Metal. Ist. Krieg. Und Conan machen den Soundtrack dazu. Auch auf ihrem vierten Album EXISTENTIAL VOID GUARDIAN halten die Briten an ihrer Slow-And-Low-Essenz fest. Da wurden beim Aufnehmen alle Regler bis zum Anschlag hochgedreht, dass es durchgehend nur so wummert und wabert. Der Caveman Battle-Doom des Trios lässt sich jedoch nicht von den eigenen Genre-Begrenzungen […]
Irgendwie hatte man zuletzt das Gefühl, dass ein bisschen die Luft raus ist aus der Zwei-Mann-Malträtier-Maschine Mantar. Nicht unbedingt vom Live-Gefühl, -Erlebnis und -Einsatz her; es drängte sich eher die Frage auf, ob Hanno und Erinc noch etwas rausknüppeln würden können, das einen wegknüppelt. Sie haben das Knüppeln nicht verlernt! Im Gegenteil: Der nach Florida […]
Wer den Funeral Doom des belgischen Projekts SLOW (steht für: Silence Lives Out/Over Whirlpool) zu schätzen weiß, interessiert sich bestimmt auch für diese unfassbar hässlichen, aber perfekt an ihren Lebensraum angepassten Tiefseefische: Hier wie dort findet man eine bizarre, unerbittlich kalte, dunkle Welt vor, auf der ein hoher Druck lastet. Frivoles Rumdümpeln gibt’s hier nicht. […]
Mal wieder (fast) alles neu bei den finnischen Doom-Händlern Hooded Menace. An sich ist das noch keine Meldung (schließlich ist das einzig konstante Mitglied seit zehn Jahren ohnehin Bandchef Lasse Pyykkö), aber diesmal ist der Einschnitt gravierender. Vorbei die schöne Zeit des patentiert subsonischen (wenn auch unwilligen) Rülpsgesangs von Pyykkö; jetzt steht Horse Latitudes-Mann Harri […]
Jeder, der schon mal das rare Glück hatte, einer authentischen Fado-Performance beizuwohnen, kennt dieses Gefühl tief in der Brust: Brennende Leidenschaft, gepaart mit Melancholie, Elegie und dem kollektiven Schmerz einer gesamten Nation dringen aus Gesang und Musik hervor. Fado, das bedeutet übersetzt nicht umsonst Schicksal, das ist eine Kunstform, die der „saudade“ besonders nah ist. […]
Auf ihrem dritten Album zeigen sich The Moth düsterer und härter als jemals zuvor. Alle Regler sind bis zum Anschlag aufgedreht – man kann nie genug Fuzz haben! Mit ihren neuen Songs, übersteuert und sludgig schleppend, treiben die Hamburger Doomer den Kontrast zwischen dem aggressiven Grölen von Gitarrist Freden und dem fast schon lethargischen Gesang […]
Aus der Versenkung erheben sich gerade die Malteser Forsaken. Das Quartett legt mit PENTATEUCH sein Comeback-Album nach einer sechsjährigen Auszeit vor und liefert darauf absolut annehmbaren epischen Doom – wenn man das denn überhaupt noch Doom nennen will. Dafür preschen Stücke wie ‘Serpent Bride’ oder ‘Primal Wound’ doch ziemlich forsch nach vorne. Was die Saitenfraktion […]
Aller guten Dinge sind drei. Das soll aber keinesfalls bedeuten, dass Monolord auf EMPRESS RISING (2014) oder VÆNIR (2015) nennenswerte Fehler unterlaufen wären – nein. Die bestechende Qualität von RUST begründet sich im steten Lern- und Weiterentwicklungsprozess, der damit einhergehenden Ausweitung des (musikalischen) Horizonts und nicht zuletzt dem immer souveräner werdenden Umgang mit der eigenen […]
Wir sind alle am Arsch. Daran kann man verzweifeln – oder das verdammt noch mal räudigste Doom Metal-Album des Jahres raushauen. With The Dead haben sich für Zweiteres entschieden. Nicht, dass sie das nicht schon mit ihrem erfreulich dreckigen, böswilligen Debüt WITH THE DEAD getan hätten, aber mit LOVE FROM WITH THE DEAD legen sie […]
Portland strikes back: Usnea melden sich mit ihrem zweiten Album mit voller Sound-Gewalt zurück in der Welt des Finster-Doom. Sie verzücken mit einem Hybriden aus stilvoll zelebrierter Langsamkeit, fieser Todesschwärze, schmutzstarrenden Riffs und einem kleinen, feinen Harmonielichtstrahl. Dabei ist es nicht die Mixtur als solche, die beeindruckt, sondern das Arrangement der einzelnen Elemente. In Sachen […]
2014 sorgten Coltsblood für Aufsehen, als sie mit ihrem Debütalbum INTO THE UNFATHOMABLE ABYSS aus den schmutzigen Untiefen Großbritanniens emporkrochen und eines der fast schon ab-artig dunkelsten Alben des Jahres veröffentlichten. Mit seinem zweiten Langspieler begibt sich das Trio – zumindest laut Albumtitel – nun nicht mehr in unermessliche Abgründe, sondern steigt in schillernde Höhen […]
In der letzten METAL HAMMER-Ausgabe reüssierten die Rheinländer Lord Vigo mit ihrem Epic Doom – die Sargträger Pallbearer aus Little Rock, Arkansas, schlagen rein vom Genre her in die gleiche Kerbe, liefern dabei jedoch einen ungleich ausdifferenzierteren Sound ab. Zwar hat das Quartett sein drittes Studioalbum ebenfalls in Eigenregie eingespielt, jedoch vom erfahrenen Regeldreher Joe […]